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Sturmtief in Solingen „Sabine war wohl doch nur ein Sabinchen“

Solingen · Weniger schlimm als befürchtet hat das Sturmtief Solingen getroffen. "Sabine war wohl doch nur ein Sabinchen", heißt es am Montag erleichtert nach einer frühmorgendlichen Sitzung des Krisenstabs. Einige Bäume sind umgestürzt.

 Der Sturm riss am Sonntagabend an der Weyersberger Straße einen Baum um, der die Oberleitung beschädigte. Der Schaden wurde von den Stadtwerken vorerst nur provisorisch behoben.

Der Sturm riss am Sonntagabend an der Weyersberger Straße einen Baum um, der die Oberleitung beschädigte. Der Schaden wurde von den Stadtwerken vorerst nur provisorisch behoben.

Foto: Gianni Gattus

Schulen und Kindertagesstätten blieben am Montag vorsorglich geschlossen, am Sonntagnachmittag waren alle Oberleitungsbusse der Stadtwerke vom Strom genommen worden. „Eine gute Entscheidung“, hieß es am Montagmorgen in der Feuerwache Katternberger Straße. Denn an der Burger Landstraße und an der Weyersberger Straße waren jeweils Bäume auf die Fahrdrähte gefallen.

Mehrere Bäume sind nach Angaben der Feuerwehr auch auf der L 74 (Kohlfurth) umgestürzt und versperrten mehreren Fahrzeugen die Weiterfahrt. Auch auf der Viehbachtalstraße stürzten einige Bäume um. Hier war deshalb am Sonntag eine Sperrung der Auffahrt Mangenberger Straße in Fahrtrichtung Ohligs erforderlich.

Sturm "Sabine": So trifft der Orkan NRW - Fotos vom Unwetter
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Sturmtief „Sabine“ trifft NRW

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Foto: dpa/David Young

Doch ansonsten hielten sich in Solingen die Sturmschäden in Grenzen. „Sabine war wohl doch nur ein Sabinchen“, sagte am Montagmorgen eine städtische Pressesprecherin nach der Sitzung des Krisenstabes. Das Gremium war am Samstag wegen eindringlicher Sturmwarnungen des Deutschen Wetterdienstes einberufen worden. Dabei war wie in anderen Städten Nordrhein-Westfalens entschieden worden, Schulen und Kindertagesstätten geschlossen zu halten.

Am Montagmorgen, 6 Uhr, kam der Krisenstab erneut zusammen und zeigte sich erleichtert, dass Sturmtief Sabine die Klingenstadt zwar nicht links liegen ließ, aber kaum Schäden zu verzeichnen waren. Der Sturm sei überwiegend nördlich und südlich an Solingen vorbei gezogen, und in ganz NRW fielen die Sturmböen weniger stark aus als erwartet, meldete die Feuerwehr.

 Am Klingenhallen-Parkplatz wurden Schäden beseitigt: Abgesägte Äste wurden an mehreren Stellen gesammelt.

Am Klingenhallen-Parkplatz wurden Schäden beseitigt: Abgesägte Äste wurden an mehreren Stellen gesammelt.

Foto: Guido Radtke

Die Messstation am Hauptbahnhof verzeichnete als Höchstwert der Windgeschwindigkeit lediglich 40 Stundenkilometer, in der Stadtmitte lag die Spitze bei 87. Für Montag sei die Tendenz deutlich fallend gewesen. Der Deutsche Wetterdienst hat die Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen um 4 Uhr aufgehoben.

Die Feuerwehr Feuerwehr war mit 168 Kräften im Einsatz und hatte vorsichtshalber alle Freiwilligen in die Wachen gerufen, verzeichnete aber insgesamt nur etwas mehr als 20 Einsätze. Polizei und Stadtdienst Ordnung meldeten keine Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Sturm.

 An vielen Stellen in der Stadt wurden Baumstämme zersägt und von Gehwegen oder Straßen entfernt.

An vielen Stellen in der Stadt wurden Baumstämme zersägt und von Gehwegen oder Straßen entfernt.

Foto: Guido Radtke

Im Laufe des gestrigen Tages spielte sich auch der Zugverkehr wieder ein. Zumindest Abellio teilte am Montagmorgen mit, dass die S 7 (Müngstener) wieder den Betrieb aufnimmt: „Allerdings verkehren die Züge mit einer verminderten Geschwindigkeit. Reisende müssen sich darauf einrichten, dass es deshalb am Montagmorgen noch zu Zugausfällen und hohen Verspätungen kommen kann“.

Für die Pendler, die ansonsten die S-Bahn 1 in Richtung Düsseldorf nutzen, ging am Montag zunächst nichts: Lediglich im Abschnitt zwischen Dortmund und Düsseldorf fuhren erste Züge gegen 9 beziehungsweise 9.30 Uhr, ab 11 Uhr dann einige mehr, sagte ein Bahnsprecherin. Solingen wurde jedoch bis in den Nachmittag hinein nicht von der S 1 bedient. Gegen 14 Uhr wurde der Betrieb zwar wieder aufgenommen, jedoch nicht nach Fahrplan und nur mit reduzierter Geschwindigkeit.

Das private Bahn-Unternehmen National Express hat den Fahrbetrieb auf den Strecken des Regional Express 7 und der Regionalbahn 48 nach eigenen Angaben am Montag ab 7.30 Uhr schrittweise wiederaufgenommen. Der Verkehr erfolgte zunächst wie bei der S1 nur mit einer verminderten Geschwindigkeit. Verspätungen und Zugausfälle konnten nicht ausgeschlossen werden. Die National Express-Linien waren am Sonntag ab 19 Uhr komplett eingestellt worden.

Eine dringliche Warnung der Stadt bleibt bestehen: Vom Betreten der Wälder wird für die nächsten Tage noch abgeraten.

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