Solingen Streit um Diätverfahren geht vor das Landgericht

Solingen · Es ist ein durchaus schwerwiegendes juristisches Problem, mit dem sich das Landgericht Wuppertal morgen beschäftigen muss - und das im wahrsten Sinn des Wortes. Denn ein Solinger Unternehmen, das sich auf homöopathische Methoden zur Gewichtsabnahme spezialisiert hat, will bei einer ehemaligen Kundin insgesamt 1290 Euro für eine vorzeitig abgebrochene Diät einklagen.

Der Hintergrund: Die Beklagte, die ebenfalls aus Solingen stammt, hatte mit der Firma vor einiger Zeit die Durchführung einer solchen Therapie vereinbart, die - neben einer Ernährungsumstellung - unter anderem auch die tägliche Verabreichung einer Spritze mit homöopathischen Mitteln vorsah. Und tatsächlich lief diese Diät zunächst vielversprechend an, ehe der Arzt der Kundin nach 14 Tagen die "Abnehm-Therapie" dann doch noch stoppte. Denn laut eines ärztlichen Attests war eine allzu große Gewichtsreduktion binnen kurzer Zeit bei der Solingerin seinerzeit aus medizinischen Gründen nicht ratsam.

Die Frau kündigte also den Vertrag mit dem Solinger Unternehmen, das darum vor das Solinger Amtsgericht zog - um dort nur teilweise Recht zu bekommen. Das Gericht argumentierte nämlich, bei der Therapie, die unter Begleitung eines Arztes sowie eines Ernährungsberaters stattfindet, handele es sich um eine "Dienstleistung höherer Art". Im Klartext: Der homöopathischen Diät lag ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Anbieter und Kunde zu Grunde, weshalb das Amtsgericht der Frau ein Recht zur fristlosen Kündigung des Vertrages einräumte und die Solingerin lediglich verpflichtete, 600 Euro an das Unternehmen zu zahlen.

Damit jedoch wollte sich die betroffene Firma nicht abfinden und strengte die Berufungsverhandlung vor dem Landgericht Wuppertal an. Der Beginn des Verfahrens vor der 9. Zivilkammer des Wuppertaler Landgerichts ist am morgigen Donnerstag, 17. März, um 9.40 Uhr in Saal L 221.

(RP)
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