Solingen Stiftung Botanischer Garten zahlt jährlich 25 000 Euro an die Stadt

Solingen · Es ist eine stolze Summe - gerade für eine ehrenamtlich arbeitende Stiftung: 275 000 Euro, pro Jahr 25 000, hat die Stiftung Botanischer Garten in den vergangenen elf Jahren zur Reduzierung der Betriebskosten an die Stadt gezahlt. Gestern war es wieder so weit:

Bürgermeister Carsten Voigt nahm den symbolischen, jährlichen Scheck von Bärbel Mentzel und Matthias Nitsche, den stellvertretenden Vorsitzenden der Stiftung, entgegen. "Wir sagen immer: Wenn kein Vertreter der Stadt zu unserer letzten Veranstaltung im Jahr kommt, können wir wohl davon ausgehen, dass sie auf das Geld verzichten. Das ist aber noch nie passiert", sagt Matthias Nitsche und lacht.

Seinen Humor hat er angesichts der Situation - die Stadt plant angesichts leerer Kassen, den Rotstift auch bei ihren Ausgaben für den Botanischen Garten anzusetzen - nicht verloren. Die Stimmung in der Stiftung: kämpferisch. Die Zuversicht: wachsend. "Wir haben mittlerweile Gespräche mit allen Fraktionen geführt, und alle haben gesagt, dass sie den Garten erhalten wollen", so Nitsche. Was die 1998 gegründete Stiftung dort leistet, belegen nicht nur ihre erfolgreichen Veranstaltungen und der Zustand des Gartens - sondern auch die nackten Zahlen: 42 000 Euro zahlt die Stiftung jährlich an die Stadt, noch einmal 85 000 Euro kann die Stadt sparen, weil die Stiftung viele Aufgaben übernimmt. Die jährlichen Gesamtkosten für den Botanischen Garten von 270 000 Euro reduzieren sich durch das Engagement der Stiftung auf 195 000 Euro, die die Stadt zahlt und streichen will. Derzeit warteten sie noch auf eine genaue Aufstellung, wie diese Summe sich zusammensetze, so Nitsche. "Im Prinzip bezuschussen wir die Stadt", macht er deutlich.

Die Beträge, sagt Bärbel Mentzel, könnten nur über Veranstaltungen, Mitgliedsbeiträge, den Verkauf am Kiosk oder Baumpaten realisiert werden. "Wir alle gehen nicht einen Moment davon aus, dass der Botanische Garten geschlossen wird", so Mentzel. Seine Unterstützung sicherte gestern Bürgermeister Carsten Voigt zu: Er werde im Rat der Schließung des Botanischen Gartens nicht zustimmen. Die Übergabe des Schecks erfolgte im Rahmen der Veranstaltung "Kunst im Advent", zu der die Stiftung am Wochenende erstmals eingeladen hatte. 14 Künstler aus dem Bergischen zeigten dabei im Kakteen- und im Tropenhaus ihre Werke von Fotografien über Weihnachtsdekoration bis hin zu Bildern und Skulpturen. "Wir sind sehr glücklich über den Zuspruch", so Organisator Rolf Schollmann.

(RP)
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