Solingen Steuer auf die zweite Wohnung

Solingen · Seit Anfang des Jahres gibt es die Zweitwohnungssteuer in Solingen. Wer neben seiner Hauptwohnung eine weitere Wohnung im Stadtgebiet bewohnt, wird zur Kasse gebeten. Das hatte der Stadtrat im Dezember so beschlossen. Am heutigen Donnerstag haben die ersten 300 mit einer Zweitwohnung Gemeldeten ihre Steuererklärung samt Anschreiben und Ausfüllanleitung im Briefkasten. Mit Stadtkämmerer Ernst Schneider sprach Morgenpost-Redakteur Günter Tewes über die zu erwartenden Einnahmen.

Wie hoch ist der Steuersatz für die Zweitwohnung?

Schneider Er beträgt zwölf Prozent der Jahreskaltmiete.

Was passiert, wenn jemand das Formular nicht ausfüllt?

Schneider Dann fragen wir noch einmal nach und bitten um Antwort. Hören wir aber gar nichts, wird die Besteuerungsgrundlage geschätzt.

300 Steuerbriefe sind jetzt verschickt worden. Das sind doch längst noch nicht alle?

Schneider Es gibt 3553 volljährige Bürger, die mit Nebenwohnsitz in Solingen gemeldet sind. Das ist der Stand Ende Februar. Bis zum Sommer sollen alle ihre Steuererklärungen erhalten. Ehepaare, die aus beruflichen Gründen eine zusätzliche Wohnung am Arbeitsplatz benötigen, sind aber von der Zweitwohnungssteuer befreit.

Wie viele Einnahmen erhofft sich die Stadt?

Schneider In der Prognose sprechen wir von 100 000 Euro Steuereinnahmen. Hinzu kommen noch weitere 350 000 Euro – weil wir davon ausgehen, dass 1000 Bürger wegen der Zweitwohnungssteuer ihren Hauptwohnsitz nach Solingen verlegen.

Die neue Steuer auf die zweite Wohnung kostet aber auch Verwaltungsaufwand.

Schneider Wir haben zwei neue Stellen beim Stadtdienst Steuern geschaffen, um die Verwaltungsarbeit zu erledigen.

Bittet eigentlich nur die Stadt Solingen die Bürger derart zur Kasse?

Schneider In Wuppertal existiert die Zweitwohnungssteuer seit zwei Jahren, in Remscheid schon seit mehreren Jahren. Die Hälfte der kreisfreien Städte in NRW erhebt die Steuer.

(RP)
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