Nach dem Hochwasser 2021 in Solingen Burg: Standort für EC-Automat gefunden

Solingen · Auf dem Areal der geschlossenen Sparkassen-Filiale soll ein kleiner Bau für den neuen Geldautomaten entstehen. Noch befinden sich die Planungen in einer frühen Phase, sodass 2022 nicht mehr mit der Inbetriebnahme zu rechnen ist.

 Die Filiale der Stadt-Sparkasse Solingen in Unterburg wurde zuletzt als Selbstbedienungsstandort inklusive Geldautomat betrieben. Beim Jahrhundert-Hochwasser vom 14. Juli 2021 wurde die Substanz des Fachwerkbaus allerdings so schwer getroffen, dass das Haus seitdem nicht mehr benutzt werden kann. 
  Fotos: Guido Radtke

Die Filiale der Stadt-Sparkasse Solingen in Unterburg wurde zuletzt als Selbstbedienungsstandort inklusive Geldautomat betrieben. Beim Jahrhundert-Hochwasser vom 14. Juli 2021 wurde die Substanz des Fachwerkbaus allerdings so schwer getroffen, dass das Haus seitdem nicht mehr benutzt werden kann. Fotos: Guido Radtke

Foto: Guido Radtke

Schon seit über einem Jahr müssen Sparkassen-Kunden in Burg, die Geld abheben wollen, in einen anderen Stadtteil – zumeist an die Krahenhöhe – ausweichen. Denn seitdem das verheerende Hochwasser vom Juli 2021 auch in der alten Selbstbedienungsfiliale der Stadt-Sparkasse Solingen in Unterburg schwere Schäden angerichtet und den dortigen EC-Automaten zerstört hat, ist das Geldinstitut auf der Suche nach einem geeigneten neuen Standort im Stadtteil – wobei nun zumindest schon einmal klar zu sein scheint, dass der zukünftige Geldautomat der Sparkasse wohl in unmittelbarer Nachbarschaft zum früheren Automaten-Stellplatz stehen dürfte.

Das hat jetzt ein Sprecher der Stadt-Sparkasse Solingen auf Anfrage bestätigt. „Auf dem Grundstück der alten Filiale könnte ein neuer kleiner Bau entstehen, in dem sich dann der zukünftige Automat befinden würde“, sagte der Sprecher am Mittwoch. Gleichzeitig bemühte sich die Stadt-Sparkasse, allzu weitgehenden Hoffnungen auf eine möglichst schnelle Lösung einen Riegel vorzuschieben. So befänden sich die Planungen momentan erst in einer frühen Phase, weswegen mit der Aufstellung eines neuen Geldautomaten in Unterburg im laufenden Jahr 2022 kaum mehr zu rechnen sei, betonte der Sparkassen-Sprecher.

Es gäbe noch viele offene Fragen, die es zunächst zu beantworten gelte, hieß es vonseiten der Stadt-Sparkasse, die in diesem Zusammenhang beispielsweise technische sowie baurechtliche Punkte nannte. Wozu unter anderem auch Aspekte des Denkmalschutzes gehören, die speziell in Unterburg mit seinen zahlreichen typisch bergischen Fachwerk- beziehungsweise Schieferfassaden beachtet werden müssen.

Dies weiß auch Bezirksbürgermeister Paul Westeppe (CDU), der sich schon seit geraumer Zeit für einen Ersatz bezüglich des alten EC-Automaten stark macht – und der die Nachricht von einer möglicherweise anstehenden Lösung des Problems jetzt dementsprechend positiv aufnahm. „Ich begrüße diese Entwicklung ausdrücklich. Es ist wichtig, dass die Burger möglichst bald wieder im eigenen Stadtteil Geld abheben können“, sagte Westeppe am Mittwoch, nachdem er sich zuletzt noch einmal mit einer Frage zum Stand der Dinge in Sachen EC-Automat an die Stadtverwaltung gewandt hatte.

Die Antwort aus dem Rathaus liegt mittlerweile vor. So heißt es in einer vom Ressort 5 des zuständigen Baudezernenten Andreas Budde erstellten Mitteilungsvorlage für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Burg / Höhscheid am Donnerstag kommender Woche, 27. Oktober, die Sparkasse beabsichtige, „den Geldautomaten in einem neu zu errichtenden kleinen Gebäude unterzubringen“.

Im Moment, so das Rathaus, liefen Abstimmungen zwischen der „Stadt-Sparkasse, ihrem Architekten und dem Stadtdienst Planung, Mobilität und Denkmalpflege mit dem Ziel, für das Gebäude eine Gestaltung zu entwickeln, die sich in den denkmalgeschützten Ortskern passend“ einfüge. Denn tatsächlich, so die Stadt, seien auch aus Teilen der Nachbarschaft Signale gekommen, wonach „besonderer Wert auf eine harmonische Einfügung in die historische Bebauung“ von Burg gelegt werde.

Dabei waren solche denkmaltechnischen Erwägungen direkt nach der Hochwasser-Katastrophe vom 14. Juli 2021 und dem damit einhergehenden Ausfall des alten Sparkassen-Automaten aber beileibe nicht die einzigen Probleme gewesen, mit denen sich die Verantwortlichen hatten herumschlagen müssen. Da es nämlich in den Jahren zuvor in NRW immer wieder – und auch in Burg – zu Sprengungen von Geldautomaten gekommen war, hatten überdies Sicherheitsfragen einen zunehmend breiten Raum eingenommen.

So gestaltete sich die Suche nach geeigneten Standorten für EC-Automaten ständig schwieriger, waren doch viele Immobilienbesitzer nicht mehr bereit, ihre Häuser für Automaten zur Verfügung zu stellen. Denn tatsächlich fürchten inzwischen zahlreiche Hauseigentümer, dass die Banden, die sich nach Erkenntnissen der Ermittler oftmals aus Mitgliedern der marokkanischstämmigen Minderheit in den Niederlanden zusammensetzen, auch vor ihren Gebäuden nicht Halt machen würden.

Aus diesem Grund sowie dem Umstand geschuldet, dass das eigene alte Gebäude in Unterburg bei der Flutkatastrophe schwer beschädigt worden war, hatte die Stadt-Sparkasse in den zurückliegenden Monaten verschiedene Standort-Optionen für Unterburg in Betracht gezogen. Dabei war allerdings von Beginn an klar gewesen, dass Wohnhäuser als Standorte beziehungsweise frei stehende Automaten aufgrund der von den Kriminellen ausgehenden Gefahr tabu sein würden.

 Schon seit August 2019 gibt es in Oberburg keinen EC-Automaten mehr. Die Stadt-Sparkasse hatte ihn seinerzeit am ehemaligen Schulgebäude abgebaut.

Schon seit August 2019 gibt es in Oberburg keinen EC-Automaten mehr. Die Stadt-Sparkasse hatte ihn seinerzeit am ehemaligen Schulgebäude abgebaut.

Foto: Guido Radtke

Parallel hatte stets die Zeit gedrängt. Denn 2019 war bereits der damalige Automat in Oberburg am dortigen alten Schulgebäude verschwunden. Dieser musste seinerzeit im Zuge der Sanierungsarbeiten an Schloss Burg abgebaut werden. Pläne, einen neuen Automaten im Schloss-Bereich zu installieren, zerschlugen sich später ebenfalls aus Denkmalschutzgründen.

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