Städtische EDV „Smart City“ Solingen startet ab jetzt in Aachen

Solingen · Civitec ist Geschichte. Ab 1. Januar hat die Stadt mit dem Fusionsunternehmen Regio IT einen neuen IT-Dienstleister. Das Rathaus hofft auf mehr Innovation und Einsparungen.

 Die Computer und Programme der Verwaltung im Solinger Rathaus werden ab 1. Januar 2020 vom IT-Dienstleister Regio IT GmbH mit Sitz in Aachen betreut.

Die Computer und Programme der Verwaltung im Solinger Rathaus werden ab 1. Januar 2020 vom IT-Dienstleister Regio IT GmbH mit Sitz in Aachen betreut.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Das „Internet der Dinge“, eine intelligente Verkehrsführung und vieles mehr – die Verantwortlichen der Stadt haben sich für die Zukunft einiges vorgenommen, wenn es darum geht, Solingen zu einer „Smart City“ zu entwickeln. Ein langer Weg, auf dem das Rathaus nun neue Unterstützung hat. Denn wie die Stadt am Freitag mitgeteilt hat, werden die Computer und Programme der Solinger Verwaltung und der Solinger Schulen ab dem 1. Januar 2020 von dem IT-Dienstleister Regio IT GmbH mit Sitz in Aachen betreut.

Regio IT ist dabei zumindest teilweise ein alter Bekannter. Zum einen wird nämlich der bisherige städtische IT-Dienstleister, der Zweckverband Civitec, mit Regio IT fusionieren.  Zum anderen sind die Aachener aber auch schon heute in Solinger Rechnern vertreten, betreut das Unternehmen doch seit einiger Zeit die rund 4500 Computer-Arbeitsplätze in den Schulen der Klingenstadt.

Zählt man die Rechner in der Verwaltung hinzu, wird der neue Dienstleister, der insgesamt 85 Städte und Kommunen zu seien Kunden zählt, demnächst allein in Solingen für weit mehr als 6000 Computer-Arbeitsplätze zuständig sein. Wobei die Stadt zuversichtlich ist, dass nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität fortan stimmt – und der frühere Ärger mit dem alten IT-Dienstleister Civitec endgültig der Vergangenheit angehören wird.

Tatsächlich hatte es immer wieder Klagen gegeben. Was oft darin begründet lag, dass die Civitec hauptsächlich kleinere Gemeinden betreute. Solingen war die einzige Großstadt, so dass passgenaue IT-Lösungen schwer umzusetzen waren. Allerdings erwies sich eine Trennung von Civitec als kompliziert. Denn immerhin war die Klingenstadt – auch rechtlich – mit dem Zweckverband verbunden, weswegen über Jahre nach einem Ausweg gesucht wurde.

Dieser deutete sich schließlich an, als Regio IT in den Solinger Schulen einstieg. Ein Schritt, der im Rathaus einen Paradigmenwechsel einleitete. War bis dato nämlich das Ziel verfolgt worden, eine maßgeschneiderte IT-Betreuung zu installieren und eine Zusammenarbeit mit den Aachenern zunächst abgelehnt worden, setzte sich nun die Überzeugung durch, auf eher überkommunale Lösungen zu bauen.

Diese ist mit dem Zusammenschluss von Civitec und Regio IT nach Überzeugung der Verantwortlichen jetzt gefunden. „Die Fusion ist wichtig. Nur mit einem Partner, der groß genug ist, werden wir die Aufgaben, die vor uns liegen, erreichen“, sagte Dirk Wagner, „Chief Digital Officer“ im Rathaus, am Freitag. Und Oberbürgermeister Tim Kurzbach ergänzte, Solingen brauche einen „Top-Dienstleister“, um die „ehrgeizigen Ziele, was die Digitalisierung angeht“ umzusetzen.

Langfristig erhofft sich die Stadt Einsparungen. Man müsse in die IT investieren, damit man durch die IT spare, betonte Wagner, der als Beispiel den „papierlosen Rat“ nannte. Durch den Wegfall von ausgedruckten Vorlagen sei zum einen der Materialverbrauch  gesunken. Zum anderen hätten aber auch 1,5 Stellen nicht neu besetzt werden müssen. Dirk Wagner: „Wir hoffen, mit der Digitalisierung unsere demografische Fluktuation auffangen zu können“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort