Umwelt- und Klimaschutz in Solingen Stadtwerke sollen Waldflächen kaufen

Solingen · Braune Baumwipfel, wohin man schaut: Der Wald um die Sengbachtalsperre ist durch Trockenheit und Borkenkäfer stark geschädigt. Die SWS wollen im Frühjahr mindestens 50.000 Bäume pflanzen. Aber das ist nur ein Anfang.

 Die Folgen der zurückliegenden Sommer sind nicht zu übersehen. An der Sengbachtalsperre sind viele Bäume, hauptsächlich Fichten, abgestorben.

Die Folgen der zurückliegenden Sommer sind nicht zu übersehen. An der Sengbachtalsperre sind viele Bäume, hauptsächlich Fichten, abgestorben.

Foto: Peter Meuter

Dem Solinger Wald geht es schlecht. Nachdem es in den vergangenen Jahren einige überdurchschnittlich trockene Sommer inklusive einer Borkenkäfer-Plage gegeben hat, sind auch in der Klingenstadt viele Bäume abgestorben. Gerade im Bereich der Sengbachtalsperre im Osten der Stadt gibt es umfangreiche Flächen, auf denen nur noch totes Geäst in den bergischen Himmel ragt. Wobei die Stadtwerke Solingen (SWS) nun ihre Bemühungen verstärken wollen, den Wald wieder fit zu machen für die Zukunft.

So planen die SWS, im kommenden Frühjahr rund um die Talsperre etwa 50.000 Bäume neu zu pflanzen, die einerseits dafür sorgen sollen, den Umweltschutz nach vorne zu bringen, und andererseits den SWS-Kunden die Gelegenheit geben, sich ihrerseits für die Natur stark zu machen. Der Grund: Für jeden Kunden, der sich auf dem Online-Portal der Stadtwerke neu registrieren lässt, wird das Versorgungs-Unternehmen einen Baum pflanzen.

„Das Wurzelwerk der Bäume, das die Erosion verhindert, ist eine wesentliche Komponente für die Qualität des aus der Sengbachtalsperre entnommenen Wassers“ sagte jetzt Norbert Feldmann, Hauptabteilungsleiter Wassermanagement bei den Stadtwerken. Wobei es mit neuen Bäumen allein nicht getan ist. So legen die SWS Wert darauf, vor allem solche Baumarten anzupflanzen, die den für die Zukunft erwarteten höheren Temperaturen standhalten können.

„Dabei handelt es sich in erster Linie um Laubbäume wie Ebereschen und Eichen“, erläuterte in dieser Woche Bernd Krebs, stellvertretender Vorsitzender des Beirats Untere Naturschutzbehörde, die Solinger Strategie zur Wiederaufforstung. So komme es darauf an, die Schäden der zurückliegenden Jahre möglichst nachhaltig auszugleichen. Denn angesichts der klimatischen Veränderungen, so Krebs, sei es wichtig, vor allem solche Baumarten zu wählen, die besser mit höheren Temperaturen sowie weniger Niederschlägen in der Region zurecht kämen.

Dabei ist die nun angekündigte Pflanzaktion der Stadtwerke in den Augen von Bernd Krebs einzig ein Anfang. „Es ist notwendig, nicht nur den Bereich direkt am Ufer der Sengbachtalsperre in den Blick zu nehmen“, sagte der Beirats-Vize und CDU-Politiker, der in diesem Zusammenhang auf einen gemeinsamen Vorstoß von Union und SPD im Solinger Planungsauschuss hinwies.

Dabei wird die Stadt beauftragt, entsprechende Fördermittel zu beantragen, mit deren Hilfe es möglich wäre, solche Waldflächen rund um die Talsperre zu kaufen, „die sich noch nicht im Besitz der Stadtwerke Solingen befinden“. Der Grund: Nur so kann in einer Kooperation mit dem Landesbetrieb Wald und Forst NRW ein „Umbau der stark geschädigten Waldflächen in den Wasserschutzzonen 1, 2 und 3 im Sinne einer umfassenden zukunftsfähigen Entwicklung“ in Angriff genommen werden. Denn immerhin handele es sich bei der Sengbachtalsperre „um das Haupt-Trinkwasserreservoir der Klingenstadt“.

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