Solingen Stadtkirche bald wieder mit Kugel und Kreuz

Solingen · Erleichterung bei Pfarrerin Jutta Degen: Noch vor Weihnachten kommen Kugel und Kreuz auf den 52 Meter hohen Turm der evangelischen Stadtkirche am Fronhof zurück. „Das ist toll, dass es noch klappt“, berichtete sie gestern unserer Zeitung. Am 15. Dezember soll beides per Kran montiert werden. Zuerst wird die neue Kugel auf den Turm gehievt und verankert. Anschließend wird das Kreuz empor gehoben und wieder auf der Kugel befestigt.

„Das ist eine sehr komplexe Konstruktion“, sagt Zimmermeister Patrick Raviolo. Gemeinsam mit den Zimmerleuten Jean Moukouri und Giovanni Butticé hat er gestern die 24 Holzbögen der 3,80 Meter großen Kugel im Innenhof der Stadtkirche ausgerichtet. Das Gerippe aus Leimholz ist über eine verzinkte Stahlkonstruktion gespannt. „Wir werden die Holzbögen jetzt mit Biegesperrholz verkleiden“, berichtet der Zimmermann. In der kommenden Woche wird die geschlossene Holzeinfassung der Kugel dann mit Kupfer verkleidet.

Die Kupferbleche könnten so nicht mehr oxidieren, erläutert Pfarrerin Degen die Konstruktion. Zuletzt war das nämlich passiert, weil Kupfer und Stahl einander berührten und damit eine rostende Verbindung eingingen.

Der Okan „Kyrill“ hatte das Kreuz am 18. Januar vergangenen Jahres vom Kirchturm gefegt. Das löste nicht nur den Neubau der Kugel, sondern auch die Erneuerung der charakteristischen Ecklisenen des Kirchturms aus. Denn das Baugerüst zahlt die Versicherung, so dass dieses für die Arbeiten an den Muschelkalkplatten an den Kirchtumsecken gleich mitgenutzt werden konnte.

Nach den Worten von Pfarrerin Degen sind die Ecklisenen jetzt fast komplett ausgetauscht. Dennoch: Das Baugerüst am Kirchturm müsse über Weihnachten noch stehen bleiben.

Auch über die Höhe der Sanierungskosten herrscht inzwischen Klarheit: Sie betragen insgesamt 515 000 Euro. Davon übernimmt die Versicherung 165 000 Euro wegen des Sturmschadens an Kreuz und Kugel. 350 000 Euro müssen wir als Kirche alleine stemmen“, berichtet die Pfarrerin mit Blick auf die notwendig gewordene Instandsetzung der Muschelkalkplatten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort