Wettbewerb Dennis Radscheid - einer der besten Altenpfleger Deutschlands

Solingen · Eigentlich hatte der heute 28-Jährige seine wahre Berufung erst auf Umwegen entdeckt: "Ich hatte eine Berufsausbildung zum Bürokaufmann gemacht, das war aber nichts Dolles", schildert Dennis Radscheid seinen Werdegang. Anschließend hielt er sich mit Mini-Jobs über Wasser - zuletzt auch in einem Altenheim. Von der allgemeinen Betreuung, vom "Mensch Ärgere Dich nicht"-Spielen mit den Bewohnern, über hauswirtschaftliche Tätigkeiten lernte er schließlich den Bereich Pflege kennen - und heute zählt er in seinem Fachgebiet zu den besten Auszubildenden des ganzen Landes.

 Dennis Radscheid belegte beim Bundeswettbewerb für Pflegeschüler in Berlin insgesamt den vierten Platz. Auf dem Treppchen landeten zwei Krankenpfleger.

Dennis Radscheid belegte beim Bundeswettbewerb für Pflegeschüler in Berlin insgesamt den vierten Platz. Auf dem Treppchen landeten zwei Krankenpfleger.

Foto: Köhlen (Archiv)

Eigentlich hatte der heute 28-Jährige seine wahre Berufung erst auf Umwegen entdeckt: "Ich hatte eine Berufsausbildung zum Bürokaufmann gemacht, das war aber nichts Dolles", schildert Dennis Radscheid seinen Werdegang. Anschließend hielt er sich mit Mini-Jobs über Wasser - zuletzt auch in einem Altenheim. Von der allgemeinen Betreuung, vom "Mensch Ärgere Dich nicht"-Spielen mit den Bewohnern, über hauswirtschaftliche Tätigkeiten lernte er schließlich den Bereich Pflege kennen - und heute zählt er in seinem Fachgebiet zu den besten Auszubildenden des ganzen Landes.

"Der Pflegeberuf ist einfach mein Ding", findet der Schüler des St. Joseph Fachseminars für Altenpflege in Ohligs. Am vergangenen Donnerstag fand sich Radscheid gemeinsam mit 21 anderen jungen Männern und Frauen in der Bundeshauptstadt ein: In einem Schulgebäude am Alexanderplatz wetteiferten sie um den Titel "Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege 2016".

400 Auszubildende hatten sich ursprünglich um die Auszeichnung des Deutschen Vereins zur Förderung pflegerischer Qualität beworben. "Ich war schon sehr nervös", gesteht der junge Mann, der sich im November im landesweiten Vorentscheid in Köln durchgesetzt hatte. Die Idee, überhaupt an der Konkurrenz teilzunehmen, hatte seine Schuldirektorin gehabt.

In Berlin warteten drei schwierige Prüfungsteile auf den Schüler: Er musste eine Pflegeplanung schreiben, die Fachfragen einer Jury beantworten und in einer nachgespielten Pflegesituation möglichst geschickt arbeiten: "Wir standen vor der fiktiven Situation, einem Mann über eine Magensonde Medikamente verabreichen zu müssen", erzählt Radscheid. Auf den Bundeswettbewerb habe er sich intensiv vorbereitet, Bücher ausgeliehen und Gespräche mit Dozenten geführt, berichtet der Altenpflegeschüler, der sich derzeit noch im zweiten Lehrjahr befindet. Denn der Fragenkatalog in Berlin ging zum Teil über den in der Ausbildung bisher vermittelten Stoff hinaus. "Ich habe gelernt, dass ich noch viel vor mir habe", sagt Radscheid, der aus der Teilnahme am Bundeswettbewerb aber eine große Motivation für die Zukunft schöpft.

Eine Stadtrundfahrt sowie Besuche auf dem Fernsehturm und im Kanzleramt rundeten die Berlin-Reise ab. Am Tag nach der anstrengenden Prüfung wurden auf dem Deutschen Pflegetag die Ergebnisse verkündet: Dennis Radscheid belegte schließlich einen starken vierten Platz - hinter einem angehenden Krankenpfleger, einem Kinderkrankenpfleger und einem Kollegen aus der Altenpflege. Dass es zum Sieg - und dem damit verbundenen Trip nach New York - nicht ganz reichte, nimmt der 28-Jährige gelassen: "Dafür habe ich eine beeindruckende Erfahrung gemacht".

ALEXANDER RIEDEL

(ied)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort