Solingen Stadt unterstützt Radtag auf Schnellstraße

Solingen · Der ADFC arbeitet an der Idee, die L 74 an einem Sommer-Wochenende für Autos zu sperren und stattdessen Fahrräder auf der vierspurigen Straße fahren zu lassen. Im nächsten Jahr soll es so weit sein, im Rathaus wird die Initiative begrüßt.

 Beim "Bergischen Fahrradtag" hätten ausnahmensweise einmal Radfahrer die Schnellstraße zwischen Sonnborn und der Kohlfurth für sich.

Beim "Bergischen Fahrradtag" hätten ausnahmensweise einmal Radfahrer die Schnellstraße zwischen Sonnborn und der Kohlfurth für sich.

Foto: Ferl

Die Vision eines autofreien Wochenendes auf der L 74 zwischen dem Sonnborner Kreuz und der Kohlfurth nimmt immer konkretere Züge an. Nachdem der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) im Bergischen Land im vergangenen Jahr erstmals die Idee aufgebracht hatte, die vierspurige Schnellstraße an der Grenze von Solingen und Wuppertal für ein oder zwei Tage allein den Radfahrern vorzubehalten, haben die Verantwortlichen inzwischen die ersten Schritte zur Vorbereitung des Events in die Wege geleitet.

"Ein entsprechender Antrag für einen Radtag wurde jetzt von uns beim zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW gestellt", sagte der ADFC-Vorsitzende für Solingen und Wuppertal, Klaus Lang, gestern auf Anfrage unserer Redaktion. So gilt es unter anderem zu überprüfen, welche logistischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit die L 74 für eine gewisse Zeit lang vom normalen Autoverkehr abgekoppelt werden kann.

Nach Stand der Dinge dürfte die Aktion auf der Schnellstraße, die für gewöhnlich von täglich mehreren tausend Fahrzeugen genutzt wird, an einem Wochenende während der Sommerferien des nächsten Jahres über die Bühne gehen. "Wir haben den Juli 2018 als Termin ins Auge gefasst", berichtete ADFC-Chef Lang, der sich bei den Vorbereitungen des "Bergischen Fahrradtages" prominenter Unterstützung gewiss sein kann.

Denn bevor der Antrag bei Straßen.NRW erfolgte, fand Ende 2016 zunächst noch ein Treffen mit den Städten Solingen beziehungsweise Wuppertal statt. "Und bei dieser Gelegenheit wurde uns zugesichert, dass die jeweiligen Verwaltungen sowie die Oberbürgermeister der Städte von der Aktion angetan sind", sagte Klaus Lang am Freitag. Ein Eindruck, den die Stadt Solingen gestern bestätigte. "Wir unterstützen die Idee eines Fahrradtages auf der L 74", betonte ein Rathaus-Sprecher im Gespräch mit unserer Redaktion.

Wobei diese Hilfe aus den beiden Städten aber einzig und allein ideeller Natur sein kann. Die Hauptarbeit hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub zu leisten - was angesichts der Bedeutung der autobahnähnlichen L 74 und der Bedingungen, die die Verantwortlichen beim Landesbetrieb an eine temporäre Vollsperrung stellen, einer sprichwörtlichen Herkulesaufgabe gleichkommt.

So ist es nämlich mitnichten damit getan, an den Zufahrten zur Schnellstraße in Sonnborn sowie in der Kohlfurth einfach einige Absperrgitter zu platzieren. Vielmehr bedarf es einer ausgeklügelten Ausschilderung, mit deren Hilfe die Autofahrer schon viele Kilometer vor der L 74 auf die Aktion hingewiesen werden.

Beispielsweise müssen an den Autobahnenkreuzen Wuppertal-Nord sowie Hilden Hinweistafeln aufgestellt werden. Und zudem ist zu gewährleisten, dass auch Verkehrsteilnehmer, die von Norden auf der A 535 in Richtung Solingen unterwegs sind, auf entsprechend weiträumige Umleitungen geführt werden.

Das jedoch kann der ADFC aus eigener Kraft kaum stemmen. "Wir werden die Unterstützung von Spezialfirmen in Anspruch nehmen, die Erfahrungen mit Absperrungen in der notwendigen Größenordnung haben", unterstrich Klaus Lang.

Beim Fahrradclub rechnen die Verantwortlichen damit, noch in diesem Monat diesbezügliche Ansagen von Straßen.NRW zu bekommen. Auf dieser Grundlage sollen dann die weiteren Schritte angegangen werden.

(or)
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