Arena Bergisch Land in Solingen Stadt will Gutachten auf den Weg bringen

Solingen · Die Stadtverwaltung schlägt der Politik vor, der Stadtentwicklungsgesellschaft insgesamt 880.000 Euro in die Hand zu geben. Mit dem Geld soll bis 2023 geprüft werden, wie genau eine neue Arena Bergisch Land aussehen könnte.

 Bleibt sie oder kann sie weg? In der Klingenhalle besteht ein Sanierungsstau in Millionenhöhe. Das Klingenbad bleibt aber in jedem Fall erhalten.

Bleibt sie oder kann sie weg? In der Klingenhalle besteht ein Sanierungsstau in Millionenhöhe. Das Klingenbad bleibt aber in jedem Fall erhalten.

Foto: Peter Meuter

Auf den städtischen Beteiligungsausschuss wartet eine wichtige Entscheidung. In dieser Woche haben die Mitglieder des Gremiums von der Verwaltung nämlich ein Papier zugestellt bekommen, das bei der Sitzung des Ausschusses am übernächsten Montag, 30. Mai, Thema im nicht öffentlichen Teil sein wird und in dem es darum geht, die nächsten Pflöcke einzuschlagen für den möglichen Bau einer Arena Bergisch Land am Weyersberg.

So wollen die zuständigen Stellen im Rathaus, dass die Politik, basierend auf einem Ratsbeschluss vom Frühjahr, ihre Zustimmung erteilt für einen Gutachten-Marathon zur Arena, die nach ihrer Fertigstellung später einmal zur Heimat des Handball-Bundesligisten Bergischer HC werden soll. Mit Hilfe der Gutachten soll in den kommenden zwei Jahren untersucht werden, wie und in welcher Form eine solche Halle zu realisieren sein könnte. Wobei der für die Gutachten verantwortliche Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen (SEG) nach Informationen unserer Redaktion für die Erledigung der vorbereitenden Arbeiten eine Summe von 880.000 Euro als Kapitalrücklage zur Verfügung gestellt werden soll.

 Schon heute wird es bei hohem Verkehrsaufkommen rund um die Klingenhalle (hier die Friedrichstraße) eng.

Schon heute wird es bei hohem Verkehrsaufkommen rund um die Klingenhalle (hier die Friedrichstraße) eng.

Foto: Peter Meuter

Eine Annahme der entsprechenden Vorlage durch die Kommunalpolitik vorausgesetzt, würde die SEG nach der Sommerpause mit der Vergabe der einzelnen Gutachten beginnen, die überwiegend von externen Fachleuten erstellt würden. Dafür wiederum ist vorgesehen, zunächst ein Projektmanagement zu installieren. Dieses würde entweder bei der SEG liegen und die Neuanstellung eines Projektmanagers beinhalten – oder aber ebenfalls an eine externe Gesellschaft vergeben werden.

Ziel wäre es sodann, bis Ende des Jahres die ersten Gutachten anzufertigen. So müsste zum Beispiel ein Nutzungskonzept auf den Weg gebracht werden, das alle vom Bau einer Arena betroffenen Gruppen an einen Tisch bring – also den BHC genauso wie Schulen, kleinere Vereine, Konzertveranstalter, Schaustellerverband und andere.

Parallel würde aber auch die Frage angegangen, welche Bauvariante zu wählen wäre. Sollte die Arena an die Klingenhalle angebaut werden? Oder würde der Bau besser allein stehen? Und nicht zuletzt: Wäre es überhaupt sinnvoll, die Klingenhalle zu erhalten? Denn davon hinge ab, inwieweit an anderer Stelle Ersatz-Sporthallen zu errichten wären, ob der Eissport zum Weyersberg ziehen könnte und welche Folgen für Kosten (inklusive Klingenhallen-Abriss), Umwelt, Klima und ein städtebauliches Rahmenkonzept zu erwarten wären.

Mit Letzterem hinge zudem die Entwicklung des Verkehrs zusammen, die wiederum im Rahmen eines Mobilitätskonzepts abgebildet werden soll. Verkehrsprognose, Parken, Radfahrer, Fußgänger, ein eventueller Bahn-Bedarfshalt, die Busverbindungen, ein Verkehrsleitsystem sowie der Lärmschutz – all das ist zu untersuchen und mit dem zeitgleich fertigzustellenden Verkehrskonzept für die gesamte Innenstadt in Einklang zu bringen. Ferner gilt es noch 2022, den Baugrund zu untersuchen, gegebenenfalls Ersatzstandorte für die Klingenhalle und die Sportplätze am Weyersberg zu finden, das Wettbewerbsverfahren festzulegen sowie ein Artenschutzkonzept zu erstellen.

Wenn diese Punkte erledigt wären, würden 2023 eine Variantenprüfung zu den Projektgesellschaften, die Erstellung eines Businessplans, ein Parkraum- und Bewirtschaftungsprojekt, ein Lärmschutzkonzept und ein Klimaschutzkonzept auf der Agenda stehen. Insgesamt sind für den Arena-Bau zurzeit Kosten von bis zu 70 Millionen Euro veranschlagt.

Ziel ist es, mit einem Neubau dem BHC dauerhaft ein Zuhause in Solingen zu geben. Gerade der Businenssplan wäre von entscheidender Bedeutung, gilt es doch, neben Handballspielen weitere Veranstaltungen in die Klingenstadt zu holen, um die Arena kostendeckend betreiben zu können.

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