Verdacht auf Krawalle in der Fußball-Landesliga Derby-Absage ist alternativlos

Solingen / Remscheid · Das Spiel VfB Solingen gegen FC Remscheid soll nachgeholt  werden. Wo steht aber noch nicht fest. Hooligans aus Remscheid und Düsseldorf im Visier.

Die Absage des eigentlich für kommenden Sonntag geplanten Landesliga-Fußballspiels zwischen dem VfB Solingen und dem FC Remscheid schlägt weiter Wellen. Nachdem am Wochenende bekannt geworden war, dass die Partie aus Sicherheitsgründen nicht auf der Sportanlage am Bavert stattfinden soll, hat die Stadt Solingen ihre Entscheidung am Montag noch einmal verteidigt. Es habe „keine Alternative zur Absage des Spiels gegeben“, sagte eine Rathaus-Sprecherin, die gleichzeitig betonte, man werde „Hooligans in Solingen keinen Raum bieten“.

Tatsächlich hatte es in den zurückliegenden Tagen  seitens der Polizei vermehrt Informationen gegeben, wonach rivalisierende Fangruppen die Landesliga-Begegnung zum Anlass nehmen könnten, Ausschreitungen anzuzetteln. Beispielsweise waren szenekundige Beamte im Internet auf entsprechende Hinweise gestoßen, weswegen Vertreter der Stadt, des Fußballkreises, des VfB-Vorstandes, der Feuerwehr sowie der Polizei in der vergangenen Woche zu einem Treffen zusammengekommen waren. Dort wurde dann schließlich beschlossen, die Partie als „Sicherheitsspiel“ einzustufen und zunächst vom Spielplan zu streichen.

In den nächsten Tagen soll nun eine Lösung gefunden werden, die Begegnung möglichst auf einem neutralen Platz nachzuholen. Im Gespräch sind diesbezüglich Stadien in Leverkusen beziehungsweise in Düsseldorf. Wobei die Landeshauptstadt wohl eher nicht als Ersatz-Austragungsort infrage kommen dürfte, da der FC Remscheid ein Spiel im dortigen  Paul-Janes-Stadion ablehnt.

So erhob FCR-Präsident Bernd Koch am Montag prinzipielle Einwände gegen Düsseldorf. Immerhin, so Koch, habe die Polizei schon vor einiger Zeit aufgrund von Fan-Rivalitäten Bedenken gegen ein Freundschaftsspiel zwischen seinem Verein und Fortuna Düsseldorf geltend gemacht, so dass ein Umzug in die Landeshauptstadt nunmehr kaum sinnvoll sei.

Eine Skepsis, die sich mit den aktuellen Erkenntnissen der Sicherheitskräfte deckt. Denn nach Informationen unserer Redaktion stehen vor allem Hooligans aus Düsseldorf sowie eine Fangruppe aus Remscheid in Verdacht, die Begegnung des VfB und des FC Remscheid zu einer Bühne für gewalttätige Auseinandersetzungen umfunktionieren zu wollen.

Wann genau mit einer Neuansetzung der Landesliga-Partie zu rechnen ist, erscheint noch offen. Klar ist aber, dass das Spiel auf jeden Fall nachgeholt wird. „Wir wollen auf jeden Fall spielen und die Punkte nicht einfach abgeben“, sagte der Vorsitzende des VfB Solingen, Frank Marks, im Gespräch mit unserer Redaktion, derweil die Stadt Solingen ihrerseits betonte, eine Absage könne „selbstverständlich keine Lösung sein“.

„Wir bemühen uns um einen alternativen Spielort“, hieß es am Montag aus dem Rathaus, wo die zuständigen Beamten zudem unterstrichen, auch das alte Union-Stadion hätte heutzutage nicht mehr die Sicherheitsbedingungen erfüllt. In allen Solinger Sportanlagen sei es nicht möglich, die Fan-Lager durch bauliche Anlagen in geeigneter Weise zu trennen“, sagte die Rathaus-Sprecherin.

Für „Sicherheitsspiele“ sind unter anderem separate Eingänge und Blöcke nötig, wie sie beispielsweise auf der geplanten Remscheider Sportanlage am Hackenberg Standard sein werden. Der Platz, der als Ersatz für die bisherige FCR-Heimstätte Röntgen-Stadion vorgesehen ist, werde über solche Gegebenheiten verfügen, versicherte Remscheids Sportdezernent Thomas Neuhaus auf Anfrage.

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