Mitarbeiter in Quarantäne Coronavirus legt die Solinger Müllabfuhr teilweise lahm

Solingen · Zahlreiche Mitarbeiter der Technischen Betriebe sind nach positivem Test in Quarantäne. Auch sonst gibt es in Solingen keine Entwarnung. Härtere Maßnahmen sind möglich.

 Der Andrang am Corona-Testzentrum in Bethanien hielt sich am Montag im Rahmen. Die Stadt sagt: „Die Testkapazität reicht aus“.

Der Andrang am Corona-Testzentrum in Bethanien hielt sich am Montag im Rahmen. Die Stadt sagt: „Die Testkapazität reicht aus“.

Foto: Peter Meuter

Besitzer von Biotonnen müssen sich darauf einstellen, etwas länger als sonst auf ihren recycelbaren Abfällen sitzen zu bleiben. Denn wie die Stadt am Montagabend mitgeteilt hat, wurde nun auch ein Mitarbeiter der Technischen Betriebe Solingen positiv auf Corona getestet – mit der Folge, dass sich ab sofort und bis auf Weiteres etliche Kollegen der Müllabfuhr in Quarantäne befinden.

„Damit ist die städtische Müllabfuhr zurzeit erheblich unterbesetzt“, sagte eine Rathaus-Sprecherin, die ferner bekannt gab, die Leerung der grauen Restmülltonnen sowie der gelben und blauen Wertstoffbehälter könne zwar „dank interner Umbesetzungen aufrecht erhalten werden“. Engpässe werde es jedoch bei den braunen Tonnen geben. Diese würden wohl erst ab Mittwoch wieder abgeholt. „TBS arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung und informieren schnellstmöglich über das weitere Vorgehen“, hieß es aus dem Rathaus.

Und auch sonst bleibt die Klingenstadt Corona-„Krisengebiet“. So ging der momentan maßgebliche Inzidenzwert nach dem zwischenzeitlichen Höchststand vom Sonntag mit 81 positiven Tests auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu Wochenbeginn zwar zunächst einmal wieder nach unten. Doch auch der neue Wert liegt mit 60,7 nach wie über der Grenze von 50 Fällen.

Deshalb gelten bereits seit Samstag zusätzliche Verschärfungen. Wobei die Stadt weitergehende Maßnahmen nicht ausschließt. So könnten – etwa bei Personenansammlungen sowie bei der Maskenpflicht – noch einmal härtere Regeln folgen. Gleichzeitig soll aber die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden. „Ziel ist es, weiter in sinnvollen Schritten zu reagieren“, versicherte Ordnungsdezernent Jan Welzel am Montag.

Tatsächlich führt die Verwaltung das Hochschnellen der Inzidenzzahl am Wochenende vor allem darauf zurück, dass „am Sonntag davor keine Meldung abgegeben“ wurde. Im Klartext: Einige der am vorvergangenen Wochenende positiv Getesteten flossen noch in die Berechnung ein, obwohl sie eigentlich nicht mehr in der Statistik hätten auftauchen dürfen.

Dies sei üblich, teilte die Stadt mit, die den Inzidenzwert nach wie vor als aussagekräftig betrachtet. Parallel seien aber auch andere Faktoren wie die Nachverfolgung der Infektionen und die Kontrolle von Quarantänen „sehr wichtig“, ergänzte die Rathaus-Sprecherin, die betonte, Solingen sei gut aufgestellt. Von Bedeutung sei vor allem, am Schluss die „unterschiedlichen Parameter gegeneinander abzuwägen“.

Tatsächlich sind die Kennziffern jenseits der Inzidenzzahl augenblicklich als unauffällig eher unauffällig. einzustufen. So liegt die Zahl der Personen, die wegen Covid-19 im in einem Krankenhaus behandelt werden, momentan bei zehn Patienten und damit so hoch wie Ende April / Anfang Mai. Und die Zahl der an oder mit Corona Verstorbenen hat sich in Solingen mit insgesamt 13 Todesopfern seit dem 25. August ebenfalls nicht mehr geändert.

Was auch mit dazu führt, dass ein „Beherbergungsverbot“ für Personen aus anderen „Krisengebieten“ im Solinger Rathaus kein Thema ist. „Hier müssen die Bundesländer abwägen, ob dieses Instrument zielführend ist oder nicht“, unterstrich die Stadtsprecherin, die überdies darauf hinwies, dass die Stadt Solingen die Effekte eines faktischen Urlaubsverbots „eher skeptisch“ betrachte.

Gleichwohl besteht aus Sicht der Verwaltung nach wie vor keine Veranlassung, das Virus auf die leichte Schulter zu nehmen. Zumal inzwischen auch wieder vermehrt Fälle in Senioreneinrichtungen festgestellt wurden. So gab es zuletzt einzelnen Infektionen bei einem Bewohner in Elisabeth-Rook-Haus und jeweils bei Mitarbeitern im Altenheim St. Joseph sowie im evangelischen Wohn- und Pflegecentrum Cronenberger Straße. Bereits am Freitag war ein infizierter Mitarbeiter bei der evangelischen Altenhilfe Wald gemeldet worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort