Winterdienst in Solingen Erster Glatteis-Unfall legt Verkehr lahm

Solingen · In Müngsten kollidierten auf spiegelglatter Fahrbahn am frühen Montagmorgen zehn Autos. Es gab zwei Verletzte. Der Dienstagmorgen blieb ruhig. Die Technischen Betriebe sehen sich für einen Wintereinbruch gut gerüstet.

Der erste Temperatursturz des nahenden Winters hat die Autofahrer in Solingen zum Start in die neue Woche sprichwörtlich kalt erwischt. Denn nachdem sich am frühen Montagmorgen kurz nach 5 Uhr auf spiegelglatter Fahrbahn in Müngsten eine Karambolage von insgesamt zehn Fahrzeugen und zwei Verletzten  ereignet hatte, ging es auf den großen Zufahrtsstraßen im Osten der Stadt bis zum Vormittag teilweise nur noch im Schneckentempo voran. Und auch aus Unterburg wurden einige Behinderungen gemeldet.

Unter anderem staute sich der Verkehr in Stöcken und auf der Cronenberger Straße stadteinwärts zwischenzeitlich auf einer Länge von rund drei Kilometern. Der Grund: Wegen des Unfalls auf der Solinger Straße in Müngsten hatte die Polizei die L 74 für mehrere Stunden gesperrt, was wiederum als Folge nach sich zog, dass der gesamte morgendliche Berufsverkehr aus Wuppertal in Richtung Solinger City einzig und allein über Kohlfurth fließen konnte.

Offenbar waren einige der in den Zusammenstoß verwickelten Autofahrer von dem Kälteeinbruch über Nacht sowie der Glätte überrascht worden. Und auch der Winterdienst der für den Unfallbereich zuständigen Stadt Remscheid hatte anscheinend noch nicht mit vereisten Straßen gerechnet. So musste die nahe der Stadtgrenze zu Solingen auf Remscheider Gebiet gelegene Unfallstelle am frühen Montag zunächst mit Salz abgestreut werden, ehe die Einsatzkräfte der Feuerwehr sicher zu arbeiten vermochten.

Tatsächlich waren in den am Wochenende veröffentlichten Wettervorhersagen für das Bergische Land keine Temperaturen unter dem Gefrierpunkt prognostiziert worden. Gleichwohl hatte bei den Mitarbeitern der Technischen Betriebe Solingen (TBS) bereits in der Nacht auf Montag eine erhöhte Alarmstufe gegolten. „Darum haben wir in den Morgenstunden auch Kontrollfahrten im Stadtgebiet durchgeführt“, sagte der für den Solinger Winterdienst zuständige TBS-Sachgebietsleiter Jürgen Peltri am späteren Vormittag auf Nachfrage unserer Redaktion.

Allerdings, so Peltri, habe sich gezeigt, dass die Straßen in der Klingenstadt selbst zumindest zum Wochenbeginn größtenteils noch eisfrei geblieben seien. Dennoch sei man schon jetzt auf alle Eventualitäten vorbereitet, betonte der Sachgebietsleiter, der im Fall der Fälle binnen kurzer Zeit bis zu 150 Kollegen in Gang setzen kann. Auf Nachfrage sagte die Polizei Wuppertal am Dienstag, dass es keine Unfälle gab.

Wie in den Vorjahren werden die TBS-Mitarbeiter auch im Winter 2018/19 nach einem vorher festgelegten Plan vorgehen. Höchste Priorität haben die Hauptverkehrsstraßen, auf denen Busse fahren. Anwohner nachgeordneter Straßen müssen sich hingegen in Geduld üben. Straßen der Kategorien II und III werden erst dann von Schnee und Eis befreit, wenn der Verkehr auf den großen Verkehrswegen läuft.

In den Stoßzeiten stehen 16 Räumfahrzeuge zur Verfügung. Zuletzt wurden die Salzvorräte im Lager Dültgestalter Straße auf 1400 Tonnen aufgefüllt. Diese werden bei Bedarf auf 1375 Straßen mit einer Länge von 500 Kilometern verteilt. Der Bereich, in dem es am Montag zu besagtem Unfall kam, gehört indes in die Zuständigkeit des Landesbetriebes Straßen.NRW. Auf Bürgersteigen wird seitens der Technischen Betriebe Granulat gestreut. Anlieger sind verpflichtet, auf Gehwegen vor ihren Häusern in einer Breite bis 1,20 Meter mit Granulat und Splitt zu räumen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort