Solingen Stadt rüstet Fuhrpark mit Pedelecs auf

Solingen · Um ihren Klimaschutzzielen näher zu rücken, schafft die Stadt zwei Elektrofahrräder für ihre Mitarbeiter an.

Inzwischen interessieren sich auch immer mehr junge Leute für die Fahrräder mit Antriebshilfe, sagt Fahrradladeninhaberin Regine Biernath. Die sogenannten Pedelecs sind seit einigen Jahren im Trend und gelten inzwischen als beliebte Alternative zum Auto, erzählt sie. Die Vorteile der klimafreundlichen Räder hat nun auch die Stadt erkannt, die ihren Mitarbeitern ab sofort zwei Räder mit Tritthilfe für Dienstfahrten zur Verfügung stellt.

"Das finden wir sehr gut", lobt Mitarbeiter Herbert Gilges, der im städtischen Vermessungsamt arbeitet. "Wir haben viele Ortsbesichtigungen", erzählt er, und bisher war er dazu auf sein privates Auto angewiesen, oder auch schon mal zu Fuß unterwegs. "Das war für uns immer die wirtschaftlichste Lösung", erklärt Stadtdirektor Hartmut Hoferichter. Die zwei neuen Pedelecs seien dagegen nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch eine überschaubare Investition gewesen. Etwa 1500 Euro musste die Stadt für Fahrradständer und Zubehör ausgeben. Die zwei Elektroräder sind eine Leihgabe der Stadtwerke, die schon vor einigen Jahren ihre Mitarbeiter in den Sattel bringen wollten. "Das ist gesund und schont die Umwelt", sagt Sprecherin der Stadtwerke Sandra Fleige. Die Stadtwerke hatten bereits 2012 für ihre Mitarbeiter insgesamt zwölf Pedelecs angeschafft; zwei davon gehen nun testweise für ein Jahr an die Stadt.

Wie es nach der Testphase mit den Pedelecs weiter gehe, müsse man erst noch sehen, heißt es seitens der Stadt. Aber auch in Richtung Elektroautos denke man weiter nach, berichtet Hoferichter, der klimafreundliche Mobilität weiter fördern und dabei auf kommunaler Ebene ansetzen möchte. "Wir wollen Dinge anpacken, mit denen wir nicht auf Land und Bund warten müssen", sagt er. Vor allem die Ladeinfrastruktur für Elektroautos müssse gestärkt werden.

Der Akku der neuen Pedelecs besteht aus Lithium-Ionen und ist damit nicht nur länger leistungsfähig, erzählt Fahrradexpertin Regine Biernath, sondern hat auch den Vorteil nicht vollständig entladen sein zu müssen, um neue Energie zu tanken. Ein solches Pedelec, das im Gegensatz zum E-Bike nicht beständig antreibt, sondern nur auf das Treten der Pedale reagiert, kostet zwischen 2200 und 2500 Euro, erzählt Regine Biernath. Doch die Investition rechnet sich: Mit neuwertigen Pedelecs könne man inzwischen eine Strecke zwischen 80 und 100 Kilometern zurück legen, bis die Batterie wieder aufgeladen werden müsse. Und eine Stromladung koste nur 8 Cent, erzählt Regine Biernath. So könne man günstig und bequem am Arbeitsplatz ankommen, ohne völlig abgestrampelt zu sein. Und die zwei neuen Fahrräder der Stadt seien sogar klimaneutral, betont Stadtwerke-Sprecherin Fleige, denn die Stromladung werde aus grüner Energie gewonnen.

Die Mitarbeiter finden das "richtig klasse" und stehen trotz Nieselregen Schlange, um das neue Fahrrad zu testen. "Man muss sich schon erst einmal daran gewöhnen", berichtet Kartographin Andrea Büchel. Vor allem der schnelle Start überrasche. Die Räder habe man leider erst im Herbst anschaffen können, heißt es, da die Bezirksregierung erst den Haushaltssanierungsplan absegnen musste.

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