Solingen Stadt prüft Kreisverkehr am Weyersberg

Solingen · Zurzeit regelt eine Ampel den Verkehr an der Kreuzung Weyersberg. Doch nun existieren Überlegungen, diese durch einen Kreisel zu ersetzen. So könnten Raser effektiver gebremst werden. Es gibt aber auch noch mögliche Hindernisse.

 Für die Kreuzung Weyersberg ist ein Umbau in der Diskussion.

Für die Kreuzung Weyersberg ist ein Umbau in der Diskussion.

Foto: Stephan Köhlen

Sie gehört zu den sogenannten Hotspots des Straßenverkehrs in der Klingenstadt. Jeden Tag passieren zahlreiche Autos die große Kreuzung, an der die Weyersberger Straße, die Kotter Straße sowie die Augustastraße zusammentreffen. Gerade zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends kommt es dort deshalb regelmäßig zu Staus - wobei die Straßenführung in unmittelbarer Nachbarschaft zur Klingenhalle nicht nur aus diesem Grund sowohl den Verkehrsexperten im Rathaus als auch der Solinger Politik ein sprichwörtlicher Dorn im Auge ist.

Weil die Kreuzung nämlich in einer Senke liegt und die Ampelanlage, die den Verkehr regeln soll, vor allem von der Weyersberger Straße sowie von der Augustastraße bereits von weitem gut zu erkennen ist, sind Autofahrer immer wieder in der Versuchung, aufs Gaspedal zu treten, um schnell noch bei Grün weiterfahren zu können. Beispielsweise wurde im vergangenen Herbst ein Verkehrsteilnehmer auf der Augustastraße - ausgerechnet in Höhe einer Kindertagesstätte - mit 100 km/h geblitzt. Ein Unding, das nach dem Willen der Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Mitte demnächst der Vergangenheit angehören soll.

So erteilten die Stadtteilpolitiker bereits bei ihrer Sitzung im Februar den zuständigen Stellen der Verwaltung den Auftrag, den Bau eines Kreisverkehrs am Weyersberg zu prüfen. Denn nach Ansicht der BV bietet einzig eine solche Lösung die Gewähr dafür, dass potenzielle Raser zukünftig wirksam ausgebremst werden können, weil von allen anderen Maßnahmen wie etwa Tempo-30-Strecken oder -Zonen auf der Augustastraße in den Augen der Bezirksvertreter dauerhaft kaum eine Beruhigung der Situation zu erwarten ist.

Eine Einschätzung, die die Verantwortlichen im Rathaus zumindest teilweise nachvollziehen können - weswegen inzwischen auch erste planerische Arbeiten für einen möglichen Kreisel begonnen wurden. "Eventuell nach den Sommerferien ist es denkbar, genauere Informationen zu haben", sagte eine Sprecherin der Stadt dementsprechend jetzt auf Anfrage unserer Redaktion.

Gleichwohl ist damit noch keine Entscheidung vorweggenommen. Zum einen wäre der Bau eines Kreisverkehrs nämlich vermutlich mit erheblichen Kosten verbunden, die die finanziell klamme Stadt wohl nicht ohne Weiteres aufzubringen in der Lage wäre. Und zum anderem gilt es zunächst einmal festzustellen, inwieweit ein Kreisel später überhaupt einmal eine Option darstellen würde.

So gilt es zunächst zu zählen, wie viele Autos genau tagtäglich die Kreuzung am Weyersberg benutzen. Denn erst wenn das geprüft ist, kann mit Gewissheit gesagt werden, ob der Kreisverkehr an dieser Stelle realisierbar ist. Schließlich benötigt eine große Zahl von Fahrzeugen entsprechend viel Platz - der indes wiederum auf Grund der Bebauung am Weyersberg von vornherein begrenzt ist.

Darum ist - trotz des Auftrages aus der Bezirksregierung an die Stadtverwaltung - noch keine endgültige Entscheidung für oder gegen einen neuen Kreisel gefallen. Zumal bis auf Weiteres die existierende Ampelanlage weiter ihren Dienst verrichtet. Diese ist zwar inzwischen abgeschrieben, soll aber so lange in Betrieb bleiben, wie sie funktioniert.

Dagegen regt sich allerdings unter den Stadtteilpolitikern in Mitte Widerstand. "An der Ecke Kölner Straße / Birkerstraße blieb die alte Ampel auch solange an, bis gar nichts mehr ging", monierte nun einmal mehr ein Bezirkspolitiker, der gleichzeitig hinzufügte, eine "ähnliche Situation wie dort" müsse am Weyersberg tunlichst vermieden werden.

(RP)
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