Solingen Stadt gibt Einblicke in die neuen Flüchtlingsunterkünfte

Solingen · Optisch fügt sich das Holzhaus in die landschaftliche Umgebung hervorragend ein: Neben der Anlage geht es hinunter ins Nümmener Bachtal, der Blick der Besucher fällt von den Zimmern auf Wälder und Felder. Nun gilt es noch, die baldigen Bewohner mit den Nachbarn bekannt zu machen und eine Ebene des gegenseitigen Vertrauens zu schaffen.

 Die Einrichtung in den neuen Holzhäusern ist eher schlicht gehalten.

Die Einrichtung in den neuen Holzhäusern ist eher schlicht gehalten.

Foto: Köhlen

Das haben sich vor allem Tanja Isphording, Geschäftsleiterin der Fuhrgemeinschaft, und ihre Mitarbeiter Clemens Magnes und Tiam Gholipour auf die Fahnen geschrieben. Sie betreuen die Flüchtlinge aus Ländern wie dem Irak, Afghanistan oder Syrien, die voraussichtlich im September in das Gebäude an der Jaspersstraße in Wald einziehen werden.

Wie bereits eine Woche zuvor am früheren Schulgebäude "Roter Esel" an der Friedrich-Ebert-Straße konnten sich am Samstagvormittag Anwohner und Interessenten an der Flüchtlingshilfe von den Bedingungen in der neuen Unterkunft für Asylsuchende überzeugen. "Wir wollen auch Ängste mancher Leute vor dem Unbekannten zerstreuen", betonte Isphording, die zudem bekannte Strukturen nutzen will - zum Beispiel die Kinder- und Jugendarbeit, die die Fuhrgemeinschaft als soziale Einrichtung seit Jahrzehnten in dem Quartier betreibt.

Auch den Spielplatz, der zwischen der Hochhaussiedlung und der binnen fünf Monaten entstandenen Flüchtlingsunterkunft steht, sollen die Kinder der Neubürger und der Alteingesessenen unbefangen gemeinsam nutzen. Das Holzhaus verfügt über insgesamt 21 Wohneinheiten - darunter eine behindertengerechte - mit Schlafzimmer, Bad, einem Wohnraum und einer Küchenzeile.

84 Menschen sollen in dem Gebäude künftig leben, im Maximalfall bis zu 100. "Das sieht ja sehr ordentlich aus", gab Eva Wallasch das Echo vieler Besucher beim Tag der offenen Tür wieder. "Ich habe mit Interesse die Arbeiten an dem Haus verfolgt", erzählte die Nümmenerin. Den Standort für die Flüchtlingsunterkunft, an dem es vor allem aus Sorge vor sozialen Spannungen auch Kritik gegeben hatte, beurteilt sie gelassen. "Hier an dem Ort ist ja viel Platz, hier finde ich das in Ordnung."

Ein baugleiches Holzhaus stellt die Stadt Solingen dann wieder am kommenden Samstag, 20. August, vor. Eine Woche später können Interessierte darüber hinaus den Container an der Beethovenstraße 185 besichtigen, in beiden Fällen zwischen 10 und 12 Uhr. Die Stadt hat die Anwohnerschaft der neuen Flüchtlingsunterkünfte mit Handzetteln zu den Besichtigungen eingeladen.

(ied)
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