Fußball Zwei Spiele, acht Tore, sechs Punkte

Als Tabellenführer der Niederrheinliga trat Union Solingen gestern die Reise zum Lokalrivalen TuRU Düsseldorf an. Nach einer verschlafenen ersten Halbzeit an der Färberstraße kam die Mannschaft von Trainer Frank Zilles im zweiten Abschnitt zu einem am Ende hochverdienten 4:1-Sieg.

Nach durchwachsenen ersten 45 Minuten im Lokalderby der Fußball-Niederrheinliga zwischen TuRU Düsseldorf und Union Solingen leitete erneut Serdar Özdemir die Wende ein. War es im Auftaktspiel gegen den SC West ein direkt verwandelter Freistoß gewesen, setzte der Solinger Mittelfeldspieler gestern noch einen drauf. Özdemir kam an der Mittellinie an den Ball. Er sah, dass TuRU-Keeper Jonas Agen zu weit vor seinem Kasten stand und setzte den Ball aus fast 30 Metern in die Maschen (48.).

Der Treffer war der nötige Impuls, der den Solingern die Sicherheit gab, an der Feuerbachstraße ihr Spiel aufzuziehen. Und was die rund 450 Zuschauer anschließend geboten bekamen – die meisten waren aus Solingen angereist – entschädigte dann doch für einen wahrlich nicht berauschenden ersten Abschnitt. „Die ersten 20 Minuten haben wir verpennt. Wir waren nicht aggressiv genug und teilweise zu pomadig“, war auch Trainer Frank Zilles alles andere als begeistert, was seine Mannschaft abgeliefert hatte.

„Der Trainer hat in der Halbzeit aber auch die richtigen Worte gefunden“, erklärte Miguel Lopez-Torres nach dem Schlusspfiff. „Irgendwie sind wir überhaupt nicht ins Spiel gekommen.“ Das sollte sich nach dem Führungstreffer von Özdemir ändern. Jetzt begannen die Solinger nicht nur endlich die Zweikämpfe anzunehmen, jetzt klappten auch die schnellen Kombinationen in die Spitze, wo der Ex-TuRU-Stürmer Lopez-Torres für ordentlich Alarm sorgte. Für den zweiten Solinger Treffer sorgte Ede Yotla, der von einem abgefälschten Ball von Domenico Cozza profitierte. Mit einem Heber ließ Yotla (55.) dem TuRU-Keeper keine Abwehrchance.

Prostkas unmotivierter Ausflug

Dass die vom ehemaligen Solinger Harald Becker trainierten Düsseldorfer noch einmal ins Spiel zurückfanden, lag an Torhüter Dennis Prostka. Der erlaubte sich einen völlig unmotivierten wie unnötigen Ausflug zur Eckfahne. Den Ball bekam Prostka nicht, der fand den Weg in die Mitte, wo Hakan Simsek (56.) abstaubte. „Durch solch eine Aktion kann ein Spiel schon einmal kippen“, ärgerte sich Zilles. Die TuRU witterte noch einmal Morgenluft, doch nur für vier Minuten. Dann schickte Yotla seinen Sturmpartner Lopez-Torres auf die Reise. Der Stürmer schüttelte seine Gegenspieler ab und versenkte eiskalt zum 3:1. Anschließend fielen die Düsseldorfer nur noch durch überhartes Einsteigen auf, das Spiel kontrollierten jetzt völlig die Solinger. In der 72. Minute legte Lopez-Torres auf den eingewechselten Dominik Montag quer – 4:1. Anschließend hatten die Solinger noch mehrere Gelegenheiten, das Ergebnis weiter nach oben zu schrauben. „Da hätten wir weiter Ergebnis orientiert spielen müssen, zumindest ein fünfter Treffer wäre gut gewesen.“ Insgesamt aber zog Zilles zufrieden Resümee.

(RP)
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