Handball Zurück nach Hause

interview Den Konkurrenzkampf im rechten Rückraum hat Lars Friedrich gegen Kim Neuenhofen und einen noch zu verpflichtenden Neuzugang verloren. Der 21-Jährige wechselt nach der Saison zur SG Achim/Baden.

interview Den Konkurrenzkampf im rechten Rückraum hat Lars Friedrich gegen Kim Neuenhofen und einen noch zu verpflichtenden Neuzugang verloren. Der 21-Jährige wechselt nach der Saison zur SG Achim/Baden.

Die Nachricht kam keineswegs überraschend, dass der Bergischer HC in der kommenden Saison ohne Lars Friedrich plant. Angesichts der Vetragsverlängerung mit Kim Neuenhofen vor wenigen Wochen sowie der Bemühungen, einen Hochkaräter für den rechten Rückraum zu verpflichten, war der Schritt zu erwarten gewesen. Der 21-jährige Linkshänder hat bereits einen neuen Verein gefunden und spielt künftig beim Nord-Zweitligisten SG Achim/Baden.

Nach zwei Jahren endet für Sie das Kapitel Solingen. Wie haben Sie die Entscheidung aufgenommen ?

Friedrich Man ist ja nicht ganz blind. Ich habe in den vergangenen Wochen gespürt, dass am Ende der Saison der Abschied nahen würde. Also habe ich rechtzeitig die Konsequenzen gezogen und mich nach einem neuen Verein umgeschaut. Man kann ja nicht warten, bis man gefragt wird.

Warum ausgerechnet Achim/Baden ?

Friedrich Ich bin froh, dass ich wieder nach Hause komme. Zum einen sind es lediglich 80 Kilometer bis zu meinem Elternhaus in Cuxhaven. Zum anderen kenne ich bereits fast alle, die zum Kader gehören. Als ich noch in der Regionalliga Nord gespielt habe, waren wir oft genug Gegner. Ganz wichtig war aber auch die Trainerfrage: Mit Tomasz Malmon verstehe ich mich sehr gut – obwohl ich ihn damals im rechten Rückraum als Nummer eins verdrängt habe, als wir gemeinsam für Bremervörde aktiv waren (lacht).

Reichlich Spielanteile scheinen also garantiert . . .

Friedrich Das will ich hoffen, schließlich haben sie mich als ersten Mann geholt.

Zu Beginn dieser Saison hatte es den Anschein gehabt, dass sie auch beim Bergischen HC die erste Wahl von Norbert Gregorz gewesen waren. Das hat sich dann schnell wieder geändert. Haben Sie eine Erklärung dafür ?

Friedrich Es hätte anfangs nicht besser sein können. Leider folgten dann ein, zwei Spiele, wo es gar nicht gut gelaufen ist. Und das war es dann auch in dieser Saison mit reichlich Spielanteilen. Vielleicht bin ich zu grün oder zu jung – ich weiß es nicht. Der Konkurrenzkampf war jedenfalls groß.

Haben Sie noch einmal Ihre Chance gewittert, als Thomas Zeller vor der Rückrunde zum ASV Hamm gewechselt ist ?

Friedrich Natürlich. So lange Kim Neuenhofen allerdings gut spielt – und er hat einen guten Job gemacht – habe ich keine Chance. Wir spielen erfolgreich, die Jungs in der Mannschaft sind auch nett, und es macht Spaß – aber den muss ich hier nicht um jeden Preis haben.

So ganz hatte man Sie beim Bergischen HC allerdings nicht gehen lassen wollen. Wie stand es um die Bemühungen, Sie mit einem Zweitspielrecht auszustatten ?

Friedrich Das war angedacht, kam für mich jedoch nicht in Frage, weil das nicht meinen Vorstellungen entsprach. Ich bin der Meinung, dass ich Zweitliga-Niveau habe. Für einen Verein in der Regionalliga und nur ab und zu für den Bergischen HC zu spielen, wäre ein Schritt zurück gewesen.

Den Schritt, sich vom Elternhaus zu lösen, aber haben Sie nicht bereut ?

Friedrich Keineswegs, ich kehre mit einem guten Gefühl zurück. Der Umzug nach Solingen, die erste eigene Wohnung, die Ausbildung, das intensivere Training – all das hat mich weit nach vorne gebracht.

Ist in Achim denn auch Ihre berufliche Zukunft gesichert ?

Friedrich Das war eine vertragliche Voraussetzung. Wenn am 30. April das Fitnessland aufgrund seiner Insolvenz schließen muss, bedeutet das auch für mich meinen letzten Arbeitstag. In Achim habe ich dann die Möglichkeit, meine Ausbildung fortzusetzen. Die Zeit bis zum Umzug werde ich nutzen, um einige Trainerscheine zu machen.

Das Gespräch führte Guido Radtke.

(RP)
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