Handball Zurück im Alltag

Nach dem Erlebnis DHB-Pokal bestreitet der Bergische HC Mittwochabend sein erstes Pflichtspiel in der 2. Handball-Bundesliga. Gegner Eisenach kommt mit der Empfehlung von 10:2 Punkten in Serie in die Klingenhalle.

Die Blicke vieler Spieler des Bergischen HC waren ins Leere gegangen. Der Gesichtsausdruck aber verriet, dass nicht nur die Enttäuschung über die knappe 22:26-Niederlage im Viertelfinale des DHB-Pokals gegen den TuS N-Lübbecke und den verpassten Einzug ins Final Four-Turnier verarbeitet wurde. Wie bei Tim Henkel funkelte auch bei den Teamkollegen etwas Stolz aus den Augen, in dem Wissen, es dem favorisierten Erstligisten von der ersten bis zur letzten Minute derart schwer gemacht zu haben.

"Ich war am Samstag auch erst einmal enttäuscht", gibt Hans-Dieter "Ha De" Schmitz offen zu. Wer immer gewinnen will, sei das ganz automatisch. "Wenn man aber alles noch einmal durchdenkt, dann erkennt man, dass wir nicht viele Fehler gemacht haben." Sein Team sei Vierter der Zweiten Liga, Nettelstedt eine Mannschaft aus dem gesicherten Erstliga-Mittelfeld mit einem Fünf-Millionen-Etat und Handballern, von denen jeder ein solches Spiel alleine entscheiden könne. "Und das haben Artur Siodmiak und Alexandros Alvanos gegen uns getan."

Genau das haben die BHC-Trainer Ha De Schmitz und Chrischa Hannawald ihrem Team auch bereits verdeutlicht. "Den Jungs hat es gut getan, dass wir nicht drauf gehauen gehaben." Positiv herausgestellt wurde vor allem die engagierte Arbeit in den beiden Abwehrformationen. "In der Offensive müssen wir hingegen taktisch noch variabler werden."

Vor der heutigen Rückkehr in den Alltag der Zweiten Liga Süd hat der gewohnt gelassen wirkende Trainer-Fuchs keine Angst, obwohl mit dem ThSV Eisenach und am Samstag beim heimstarken TV Neuhausen zwei schwere Auftaktaufgaben anstehen.

"Wenn wir die beiden Spiele erfolgreich hinter uns bringen, wird das in Kombination mit dem Erlebnis DHB-Pokal einen Schub geben können." Dass sein Team 60 Minuten in den Knochen habe und Eisenach in seiner ersten Pflichtpartie nach der Winterpause ausgeruht antreten kann, "wird kräftemäßig kein Problem sein". Ha De Schmitz hofft, dass seine Mannschaft in der Lage sein werde, die routinierten Thüringer über die komplette Spielzeit unter Druck zu setzen. "Aber geduldig und dosiert eingesetzt", betont Schmitz.

In Eisenach hatten die Löwen ein verloren geglaubtes Spiel noch in der Schlussphase gedreht und glücklich mit 34:30 gegen eine Mannschaft gewonnen, die anschließend viele Wochen nicht aus dem Tabellenkeller herauskommen sollte.

Aufwärts ging es bei den Wartburgstädtern in der von Verletzungen geprägten Hinserie erst nach der Verpflichtung des Ex-Dormageners Alexander Koke, der im November vom Regionalligisten SVH Kassel gekommen war. Das alte Jahr schloss das routinierte Team um die beiden Spiel bestimmenden Rückraumspieler Pavel Prokopec und Tomas Sklenak schließlich mit einer Erfolgsserie von 10:2 Punkten auf Platz zehn ab.

(RP)
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