Volleyball Zeit gewonnen für andere Baustellen im Verein

Solingen · Nach der Übergabe des Trainerjobs an Stefan Hübner konzentriert sich der bisherige Sportliche Leiter der Solingen Volleys auf Management-Aufgaben.

 Nach zwei Jahren an der Seitenlinie hat sich Helmut Weissenbach bei den Solingen Volleys als Trainer zurückgezogen.

Nach zwei Jahren an der Seitenlinie hat sich Helmut Weissenbach bei den Solingen Volleys als Trainer zurückgezogen.

Foto: Stephan Köhlen

Am Ende der vergangenen Saison war Ihnen anzumerken gewesen, dass Sie ihre Rolle bei den Solingen Volleys neu definieren wollten. Wann ist der Entschluss gereift, sich als Trainer des Zweitliga-Teams zurückzuziehen ?

Weissenbach Frank Henkel hatte seinen Rückzug als Manager aus beruflichen und familiären Gründen ja schon sehr zeitnah bekanntgegeben. Mitte der Rückrunde habe ich dann gemerkt, dass uns bestimmte Sachen wegbrechen. Die strukturellen Dinge beispielsweise — dazugehören unter anderem die Vorgaben der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) — erfordern, dass man ständig am Ball bleibt. In der Multifunktion als Trainer und Organisator im Hintergrund habe ich an vielen Baustellen gearbeitet — als Verantwortlicher gegenüber der DVL, an der Stärkung der Strukturen in der Abteilung, an der Entwicklung der SWS-Beach-Akademie oder an der Spielplan-Koordination. Irgendwann muss man Farbe bekennen, dass man nicht alles machen kann.

Warum haben Sie ausgerechnet Ihr Amt als Trainer zur Verfügung gestellt ?

Weissenbach Ein neues Gesicht an die Mannschaft ranzulassen und so frischen Wind bei den Volleys zu erzeugen, war die logische Konsequenz. Ich habe den Job sieben Jahre gemacht und blicke auf eine erfolgreiche Zeit zurück. Bei Bayer Leverkusen bin ich mit der Mannschaft nach dem Aufstieg direkt Meister geworden. Es folgte ein Vize-Titel und dritte Plätze sowie vor zwei Jahren der Neuanfang in Solingen. Man hat alles erreicht in der Zweiten Liga. Jetzt geht es eher darum, bei den Volleys strukturell etwas mehr Nachhaltigkeit zu schaffen. In dieser Hinsicht gibt es noch einige To-dos auf der Liste.

Wie schwer fällt es Ihnen, auf die sportliche Arbeit zu verzichten ?

Weissenbach Es fällt mir überhaupt nicht schwer. Direkt loslassen werde ich allerdings nicht. Denn in der Übergangsphase, wenn Stefan Hübner von der Europameisterschaft zurückkehrt, werden wir noch ein Trainer-Team bilden. Wir werden uns über die Trainingsinhalte austauschen. Und ich werde ihn überall dort unterstützen, wo es notwendig werden sollte. Es kann aber auch sein, dass wir noch einen erfahrenen Co-Trainer dazubekommen. Hier sind wir natürlich auf der Suche. Der erste Schritt ist jedenfalls getan. Und es ist ein sehr guter Schritt, auf den noch weitere folgen sollen.

Welche Funktion übernimmt Ihr bisheriger Co-Trainer Patrick Ladermann ?

Weissenbach "Ladi" war schon Ende April in die Rolle des Trainers der Damen I gerückt und soll nun den weiblichen Bereich aufbauen. Er hat hier auch schon den Jugend-Unterbau mit Strukturen gefestigt. Die Evaluierung der Maßnahmen wird von mir ein bisschen begleitet. Wir versuchen eben, alle Säulen zu stärken. Nach dem Vollbrachten müssen wir nachdenken, was haben wir gemacht, was müssen wir besser machen. Das wird ab sofort eine meiner Hauptaufgaben sein.

Das hört sich so an, als ob sich Ihr Arbeitspensum nicht großartig verändern wird.

Weissenbach Genau. Ich habe nun Zeit für andere Baustellen im Verein, wenn es denn welche gibt. Ich skizziere mir ganz klar neue Themenfelder.

Wer kümmert sich jetzt um die weitere Kader-Bildung ?

Weissenbach Das machen Stefan Hübner und ich. Michael Wippermann als Manager bringt sich ebenfalls ein. Die sportliche Bewertung und die finanzielle Machbarkeit erfolgt in diesem Dreigestirn sowie natürlich auch in enger Zusammenarbeit mit Abteilungsleiter Andreas Seidensticker.

Wie weit sind die personellen Planungen vorangetrieben ?

Weissenbach Es sind schon ganz gut aus. Acht, neun Spieler aus dem Kader der Vorsaison sind fast schon wieder eingesammelt. Dazu kommen noch ein paar neue Gesichter aus einem Pool von 20 Spielern, die für uns interessant sind. Wir sind guter Dinge, dass wir am Ende mit 14 bis 16 Akteuren in die neue Zweitliga-Saison gehen werden.

GUIDO RADTKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort