Tennis Zay muss passen

Der Solinger TC kassierte zum Auftakt in der Tennis-Niederrheinliga gegen den Rochusclub II eine 4:5-Niederlage. Nicht eingeplant war die Düsseldorfer Topbesetzung im Spitzeneinzel sowie der Ausfall von Marius Zay im Doppel.

Die Bitte ließ erahnen, dass der Rochusclub zum Saisonauftakt der Niederrheinliga einen dicken Fisch an der Angel hatte. Die Düsseldorfer wollten die Begegnung eine halbe Stunde früher beginnen, damit ein Tennisprofi noch am Abend seinen Flieger bekommen würde. Und so präsentierte die Bundesliga-Reserve an der Spitzenposition Pablo Andujar-Alba, die aktuelle Nummer 149 der Weltrangliste. Im September vorigen Jahres war der Spanier sogar noch auf Position 81 geführt worden.

Keinen Respekt vor dem großen Namen zeigte Marius Zay (ATP 614). Die Nummer Eins des Solinger TC erwischte einen glänzenden Start und luchste Andujar-Alba früh ein Break ab. Zwar gab Zay seinen Vorteil und später auch den ersten Satz im Tiebreak ab (3:7), doch fortan beherrschte er das Match. Mit 6:1 holte sich der Solinger den zweiten Abschnitt. Und auch im Match-Tiebreak spielte er auf höchstem Niveau, obwohl es am Abend zuvor nicht danach ausgesehen hatte, dass Marius Zay aufgrund eines starken grippalen Infektes überhaupt würde antreten können. Der minimale Unterschied von zwei schlechten Bällen – Zay leistete sich einen Doppelfehler und eine Vorhand in die falsche Ecke – führte zum Verlust des Spitzeneinzels (10:12).

Clinton Thomson (6:1, 6:0) siegte im Einzel souverän, ebenso wie Martin Emmrich (6:4, 6:0), der im ersten Satz gegen Hermann Gertmann mehr mit seinem Jetlag als seinem Gegner zu kämpfen hatte. Den dritten Punkt im Einzel sicherte Sascha Klör nach drei Sätzen gegen Oscar Sabate Bretos (6:2, 1:6, 10:3). Wie erwartet blieben die beiden Youngster Philipp Rottschäfer (2:6, 0:6) und Nico Mertens (4:6, 4:6) bei ihrer Niederrheinliga-Premiere ohne Erfolgserlebnis. "Nico hätte durchaus gewinnen können", erklärt Saniter. "Weil er zu nervös war, haben ihm die Mittel gefehlt."

So sei genau der Fall eingetreten, den der STC-Trainer befürchtet hatte. "Wenn einer aus unserer Top Vier nicht zur Verfügung steht oder eine Sache einbricht, dann wird es ganz schwer für uns." Marius Zay war nach seinem Marathon-Match körperlich nicht mehr in der Lage, noch im Doppel anzutreten. Ein Punkt war damit kampflos weg, den anderen holte Klör/Emmrich im Schnelldurchgang. So kam Karsten Saniter nicht darum herum, Nico Mertens an der Seite von Clinton Thomson in die Verantwortung zu nehmen. Die Düsseldorfer spielten taktisch clever und versuchten, Clinton Thomson aus den Ballwechseln zu halten – so holten sie in zwei Sätzen (6:2, 6:3) den Siegpunkt.

(RP)
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