Baseball Wulfs letzte EM?

Dominik Wulf tritt zusammen mit André Hughes und Nils Hartkopf von den Alligators bei der Freitag beginnenden Baseball-Europameisterschaft an. Es könnte Wulfs letzter Auftritt im Nationaltrikot sein.

Sein Medizin-Studium hat Dominik Wulf erfolgreich beendet. Im Winter fängt der Baseballer an, als Arzt zu arbeiten. Nebenbei schreibt er seine Doktorarbeit. Zeit für Baseball wird im Leben des seit Jahren im Alligators-Dress aktiven Spielers also rarer. Dominik Wulf ist hin und her gerissen: "Mir fällt es sehr schwer, eine Entscheidung über meine sportliche Zukunft zu treffen."

Fest steht, dass der 27-Jährige sich nicht vollständig vom Baseball-Sport zurückziehen wird. "Das kann ich gar nicht. Dafür hänge ich viel zu sehr daran." Der Verbleib des Leistungsträgers im Team der Solingen Alligators ist demnach wahrscheinlich.

"Ich werde auf jeden Fall spielen — nur wie oft, das ist noch fraglich", erklärt der Sportler. Ein Rücktritt aus der Nationalmannschaft, in der er als herausragender Schlagmann unantastbar ist, scheint naheliegender zu sein. "Zeitlich ist das Nationalteam natürlich deutlich beanspruchender, weil man immer wieder Urlaub nehmen muss", erklärt Wulf. "Aber vielleicht geht es ja doch noch. Meinen Rücktritt kann ich einfach nicht erklären. Dann hätte ich schon jetzt Tränen in den Augen."

Das bestätigt sich, wenn Dominik Wulf über die Ziele der deutschen Nationalmannschaft bei der heute in Stuttgart und Heidenheim beginnenden Europameisterschaft spricht: "Es geht nicht nur darum, eine möglichst gute Platzierung zu erreichen, sondern auch um eine insgesamt starke Präsentation." 2013 findet wieder die World Baseball Classic statt, zu der die vermeintlich besten Nationalteams der Welt eingeladen werden. Das Ereignis hat deshalb einen Sonderstatus, weil dort auch die Spieler der amerikanischen Profiliga (MLB) vertreten sind.

"Es wäre natürlich ein Traum, dort mitzuspielen", sagt Wulf. Dafür müsste er freilich aktiv bleiben. Kurzfristig gilt es, eine erfolgreiche EM zu absolvieren. "Ich denke, ein Platz auf dem Treppchen ist realistisch. Wobei es auch nicht unmöglich ist, wirklich Europameister zu werden." An einem guten Tag könne die deutsche Mannschaft die favorisierten Teams aus den Niederlanden und Italien schlagen. "Wir werden ihnen in jedem Fall auf Augenhöhe begegnen und keine Werfer für andere Spiele schonen."

Fünf Vorrundenspiele absolviert Team Deutschland. Stärkster Gegner ist am Montag die Niederlande. Das Auftaktspiel findet gegen die Ukraine statt. Die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich für die Finalrunde, wovon wiederum die ersten Beiden ins Endspiel einziehen. Mit einer Platzierung unter den ersten Vier würde sich das deutsche Team für die Weltmeisterschaft qualifizieren.

(RP)
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