Fußball Wohin führt der Weg?

Fußball · Fußball-Landesligist VfB Solingen überwintert auf einem Abstiegsplatz. Trainer Karsten Ditscheid ist aber davon überzeugt, dass seine Mannschaft auch in dieser Spielzeit die Klasse halten wird.

Wenn Karsten Ditscheid das sportliche Jahr beim Fußball-Landesligisten VfB Solingen Revue passieren lässt, dann geht der Blick gleichzeitig bereits ins anstehende neue Jahr. In dem die Baverter nach Ansicht des Trainers gleich zu Beginn nicht nur die Weichen für die zweite Saisonhälfte, sondern darüber hinaus auch grundsätzlich für die Zukunft stellen müssen. "Nach zwei Spielzeiten ausschließlich gegen den Abstieg müssen wir uns die Frage stellen, was möchte der Verein."

Ditscheid macht keinen Hehl daraus, dass seine Ansprüche höhere sind. "Der Verein tut sich mit der Landesliga schon auch etwas an. In der Bezirksliga würden wir oben mitspielen. Die Landesliga ist für alle dagegen ein unheimlicher Kraftakt. Wenn die Mannschaft es nicht spätestens im dritten Jahr schafft, sich hier zu etablieren, lässt man es vielleicht lieber", spricht Ditscheid klare Worte.

In kleiner Runde hat die sportliche Leitung, zu der – neben Ditscheid und Co-Trainer Daniel Lammich – auch Fußball-Obmann und Vorstandsmitglied Frank Marks gehört, bereits erste Möglichkeiten ausgelotet. Und die sehen – zumindest bis zum Sommer – alles andere als rosig aus. "Der Vorstand hat deutlich gemacht, dass kein Geld für Ablösesummen von Spielern da ist. Also wird es in der Winterpause auch keine Wechsel geben, die Geld kosten", erzählt Ditscheid. Die Formulierung ist wohlweislich gewählt, denn ein As hat der Coach noch im Ärmel. Mit einem sofort spielberechtigten, ablösefreien Mittelfeldspieler, der über höherklassige Erfahrung verfügt, ist Ditscheid im Gespräch. Den Namen mag der VfB-Trainer zwar noch nicht verraten, "aber es sieht ganz gut aus".

Sportlich fällt die Bilanz der ersten Saisonhälfte 2011/12 für den Trainer, obwohl der VfB auf einem Abstiegsplatz überwintert, nicht nur negativ aus. "Für den Klassenerhalt werden wir wohl 30 Punkte brauchen. 15 Zähler haben wir bis zur Winterpause geholt, leider wurden uns die drei aus dem Sieg gegen TuRU Düsseldorf II am Grünen Tisch wieder abgezogen." Der VfB hatte in der Partie bekanntlich mit Francesco La Rosa einen noch nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt. "Eigentlich sind wir also im Soll."

Um die 30 Punkte zu erreichen, sind in der zweiten Saisonhälfte Siege gegen die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt natürlich Pflicht. "Schaut man auf die Tabelle, scheint nur noch der dritte Absteiger offen zu sein. Für Union Nettetal und Wersten 04 sieht es am Tabellenende schlecht aus. Ich denke, den dritten Absteiger werden der HSV Langenfeld, Rheydter SV, TuSpo Richrath, TuS Grevenbroich und wir untereinander ausmachen", spekuliert Ditscheid. "Natürlich haben wir von all diesen Vereinen die schlechteste Ausgangsposition."

Der Kader wird reduziert

Obwohl er seine Mannschaft grundsätzlich noch im Soll sieht, wird Ditscheid den Kader verändern. Von einigen Spielern wird sich der Coach in der Winterpause trennen – aus sportlichen und disziplinarischen Gründen. "Es sind Spieler, die uns im Abstiegskampf nicht weiterhelfen und denen darüber hinaus die Ernsthaftigkeit für die Landesliga fehlt. Es steht allen Spielern, die es treffen wird, aber frei, in der zweiten Mannschaft zu spielen."

Und was macht Ditscheid optimistisch, dass seine Mannschaft am Ende den Klassenerhalt schaffen wird? "Alle Spieler haben jetzt die Lage erkannt. Und das Remis in Uedesheim hat gezeigt, dass wir mit Francesco La Rosa, Matteo Agrusa und Eray Bastas an Qualität dazu gewonnen haben. Wir werden also in der Rückrunde eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz sehen."

(RP)
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