Baseball Wo waren die Alligators?

700 Zuschauer fanden gestern Nachmittag den Weg zum Weyersberg, um die Deutsche Nationalmannschaft im Länderspiel gegen Frankreich zu erleben. Viele hofften auf Solinger Baseballer in der Aufstellung – vergeblich.

Es ist etwas Besonderes, wenn die Deutsche Baseball-Nationalmannschaft zu Gast am Weyersberg ist – besonders für Fans und Spieler der Solingen Alligators. Wer sieht nicht gerne die heimischen Baseballer am lokalen Platz im Dienste des Nationalteams? Ein wenig vermisst wurden sie dann schon, die sechs nominierten Alligators-Akteure. Außer Dominik Wulf stand nämlich beim 10:3-Erfolg zunächst kein Solinger auf dem Platz.

Sieben Partien bestreitet Team Deutschland seit Freitag gegen die französische Mannschaft. Die beiden Solinger Start-Werfer, Enorbel Marquez Ramirez und André Hughes, haben ihren Einsatz bereits in Mannheim beziehungsweise Dortmund gehabt. Beim dritten Stop in Solingen stand deshalb Bonns Tim Henkenjohann auf dem Mound. Der Pitcher bot ohne Zweifel nach seiner langfristigen Handverletzung eine hervorragende Leistung – trotzdem hätte sich wohl ein Großteil der 700 Zuschauer einen Start von Marquez Ramirez oder Hughes gewünscht.

„Unser Plan sah vor, die Beiden jeweils in zwei Spielen der Serie beginnen zu lassen“, erläutert Nationaltrainer Greg Frady. „Deshalb mussten sie in den ersten beiden Begegnungen antreten.“ Trotzdem: Das Publikum am Weyersberg hätte sich etwas mehr Fingerspitzengefühl vom Nationalcoach gewünscht. Nicht nur, weil es auf ihre beiden Werfer verzichten musste. Auch Ersatzpitcher Jens Cornelsen und Ersatzcatcher Julian Steinberg waren bereits tags zuvor in Dortmund aufgeboten worden und mussten daher gestern verzichten.

Immerhin Dominik Wulf ist fest gesetzt in Fradys Line-up. Der Solinger Second-Baseman, der für Deutschland an der dritten Base spielt, bot eine ordentliche Vorstellung. Er erzielte die wichtige 1:0-Führung im ersten Durchgang und landete in der Folge zwei weitere schöne Treffer. Bis zum fünften Abschnitt hatte der knappe deutsche Vorsprung Bestand. Die Franzosen verfügten mit Edouard Massé nämlich über einen Werfer, mit dem Team Deutschland größere Probleme hatte als mit den Pitchern in den beiden Partien zuvor (12:1, 16:0).

Nachdem Frankreich 2:1 in Front gegangen war, schlug die Truppe von Greg Frady mit wichtigen Treffern von Wulf, Simon Gühring und Mitch Franke gegen Massé zurück. Franke und Gühring waren es auch, die nach Auswechslung des französischen Werfers im siebten und achten Abschnitt alles klar machten. Beide schlugen jeweils einen Homerun, die zusammen fünf Punkte nach Hause brachten.

Drache durfte an den Schlag

Zumindest einen kleinen Grund zur Freude hatten die Solinger Fans und insbesondere Robin Drache noch. Der Junioren-Spieler durfte nämlich im achten Inning an den Schlag, wurde allerdings ausgestrikt. Julian Steinberg, der ebenfalls eingewechselt wurde, blieb im Outfield ohne Ballkontakt.

(RP)
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