American Football WM-Titel dank perfekter Vorbereitung

Solingen · Offiziell ist die Weltmeisterschaft der World Youth American Football Association zwar nicht, doch sie hat einen hohen Stellenwert. Überraschend gewannen die NRW-Junioren mit dem Solinger Felix Issberger den Titel.

Eigentlich gewinnen die Auswahlmannschaften der USA oder Kanada stets die inoffizielle Weltmeisterschaft im Junioren-Football. "Die USA sind das Heimatland des American Footballs mit einem großen Pool an sehr guten Spielern. In der Vergangenheit wurden Vergleiche zwischen Auswahlmannschaften immer sehr deutlich von US-Teams dominiert", sagt Felix Issberger, der als Teil der Mannschaft Nordrhein-Westfalens gerade aus Houston zurückgekehrt ist. Der Solinger ist stolz, weil Team NRW die Geschichte neu geschrieben hat. Sensationell gewann die so genannte "GreenMachine" das Turnier und holte den Titel nach Deutschland.

Hinter dem Erfolg steht ein ganz einfaches Geheimnis: Training. Bereits vor sechs Monaten wurde die NRW-Auswahl nominiert und bereitete sich den gesamten Winter auf die Veranstaltung vor. "Jeder konnte sich auf den anderen verlassen. Wir waren einfach das am besten eingespielte Team", blickt Issberger zurück. So schaffte die "GreenMachine" etwas, was lange Zeit für europäische Mannschaften unerreichbar war und wohl auch nur schwer zu wiederholen sein wird. Sie gewann im Halbfinale mit 32:6 gegen das amerikanische Auswahlteam.

Das Endspiel gewann NRW gegen das kanadische Team mit 24:10, nachdem die Truppe zunächst zurückgelegen hatte. Felix Issberger war fester Bestandteil der Mannschaft. Der bei den Solingen Steelers, der Nachwuchsabteilung der Paladins, aktive Footballer hat die Vorbereitung komplett mitgemacht und kannte am Turniertag jeden Spielzug seiner Mannschaft auswendig. In der Offensive Line sorgte der Solinger für mächtig Wirbel und riss Lücken, die seine Mitspieler zu Touchdowns nutzen konnten. "Der sportliche Erfolg war das absolute Highlight unseres Aufenthaltes", ist sich Issberger sicher.

Trotzdem hat die Mannschaft die Gelegenheit natürlich genutzt, um auch touristisch aktiv zu werden. Das Team besuchte das NASA Space Center sowie eine Produktionsfirma für Football Equipment, die unter den Sportlern freilich besonders beliebt war. Etwas bedrückender dürfte der Ausflug ins Ronald McDonald-Haus gewesen sein. In dem Hospiz für krebskranke Kinder tauschte sich auch Felix Issberger mit Gleichaltrigen aus, denen es nicht so gut wie ihm selbst geht: "Das war auch eine ganz wichtige Erfahrung für uns." Untergebracht wurde die 45-köpfige NRW-Auswahl im Übrigen in Gastfamilien der gegnerischen Mannschaften. Das macht das Gewinnen dann noch ein kleines bisschen mehr Spaß.

(trd)
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