Handball Wilde 20 Schlussminuten

Ein mageres 29:29-Unentschieden sicherte sich der Bergische HC bei der abstiegsgefährdeten TuSpo Obernburg. Trotzdem musste Trainer Raimo Wilde mit dem Punkt zufrieden sein. Schließlich hatten die Franken 40 Minuten lang wie die klaren Sieger ausgesehen.

Was Raimo Wilde auch probiert, es funktioniert nicht. Die Obernburger führen locker mit 21:14 nach knapp 40 Minuten. Gerade defensiv haben die Bergischen wenig überzeugend agiert. Immer wieder waren die Franken zu freien Schüssen gekommen, die sie sowohl gegen Mario Huhnstock als auch Chrischa Hannawald sicher verwerteten. Die offensivere Abwehr war genauso wenig in der Lage, die Obernburger Torflut zu stoppen, wie die Verteidigungsstrategie mit Henning Quade im Deckungszentrum.

Im Angriff gelang dem Tabellenzweiten ähnlich wenig. Jiri Vitek ließ abgesehen von drei Treffern in der Anfangsphase wenig aufhorchen. Kenneth Klev schoss zu unpräzise. Und Spielmacher Alexander Oelze gelang es nicht, die starke Verteidigung der Hausherren auf dem falschen Fuß zu erwischen. Doch nicht nur die machte den Gästen das Leben schwer. Der entscheidende Mann hieß oft Milos Hacko. Der Torhüter in Obernburger Diensten verdiente sich großen Anteil an der ebenso überraschenden wie deutlichen Führung seines Teams.

Doch noch ist der Bergische HC nicht geschlagen. Raimo Wilde probiert wieder etwas Neues, bringt Christian Hoße und Mathias Fuchs als Spitzen des 4:2-Abwehrsystems. Dazu spielen Joey Duin und Kristian Nippes links und rechts neben Fuchs im BHC-Rückraum, und Chrischa Hannawald versucht in dieser Partie zum zweiten Mal sein Glück zwischen den Pfosten. Es wird die richtige Gesamt-Maßnahme sein. Plötzlich müssen sich die Gastgeber ihre Chancen hart erarbeiten oder im Falle des angezeigten Zeitspiels einen Verzweiflungswurf probieren. Zu Hochform läuft Hannawald auf, der immer wieder stark pariert und seine Mannschaft im Spiel hält.

Mit der Obernburger Deckung kommen die Löwen nun besser zurecht. Freie Würfe arbeitet die Mannschaft regelmäßig heraus. Nur mit Milos Hacko haben die Handballer noch Probleme. So vergibt Simon Kluge gleich mehrmals frei, aber auch Sebastian Hinze und Kristian Nippes bleiben hin und wieder glücklos. War es in den ersten 40 Minuten nur Jens Reinarz, der mit teilweise beherzten Würfen aus dem Rückraum für etwas Hoffnung bei den Bergischen sorgte, ist es jetzt Joey Duin. Der Rückraumspieler hatte in der Mannschaft bislang noch nicht sonderlich Fuß gefasst, doch gegen Obernburg lässt er aufhorchen. Sieben Mal trifft Duin in der Schlussphase ins Schwarze, was vor allem dann wichtig ist, wenn die Gastgeber wieder mit einem Tor vorgelegt haben.

Mit dem siebten Feldspieler

Als Duin in der Schlussminute zum 29:29 ausgleicht und Obernburg im Gegenzug den Ball vertendelt, bleiben den Bergischen gut 30 Sekunden, um als Sieger vom Platz zu gehen. Wilde geht aufs Ganze, bringt Oelze als siebten Feldspieler an Stelle eines Torhüters. Der entscheidende Wurf gelingt nicht mehr. Vielleicht wäre ein Sieg auch zu viel des Guten gewesen.

(RP)
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