Lokalsport Werscheck hat gern die Qual der Wahl

Solingen · Der ausgeglichene Kader der Solingen Volleys könnte ein großer Vorteil im Aufstiegskampf sein.

Als es vor fast genau einem Jahr um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Nord ging, waren die Volleys voll dabei. Wie auch jetzt führten die Solinger Volleyballer die Tabelle an. Im Saison-Endspurt verletzten sich allerdings einige Stammspieler, darunter auch Kapitän Oliver Gies. Ohne ihn gab es Mitte Februar eine deutliche 0:3-Niederlage gegen den VC Bitterfeld-Wolfen - die Tabellenführung war futsch. Als einen Monat darauf dann auch noch mit 2:3 gegen Braunschweig verloren wurde, war das Thema Meisterschaft so gut wie abgehakt. Hier war Zuspieler Huib den Boer verletzt und so zum Zuschauen gezwungen. Diese Situation soll sich in dieser Spielzeit nicht wiederholen.

Dass die Mannschaft von Headcoach Bernd Werscheck nicht mehr von einzelnen Spielern abhängig ist, hat sie bereits bewiesen. Im Dezember fehlten mit Gies, den Boer und Christian Gosmann, der sich bereits im dritten Saisonspiel verletzte und nun operiert werden muss, gleich drei der so genannten Stammkräfte. Vor allem die Talente Tom-Julius Werscheck und Maximilian Ströbl ersetzten sie mit Bravour. Auch Routinier Thomas Güßgen ist immer da, wenn er gebraucht wird. "Im Vergleich zur vergangenen Saison sind wir in der Breite viel stärker geworden", sagt Bernd Werscheck. "Und ich habe von Anfang an gesagt, dass die bessere Bank entscheiden wird, wer am Ende Meister wird."

So gibt der Coach den Spielern, die sich häufiger auf der Bank wiederfinden, immer wieder Spielanteile, wie am Wochenende beim 3:1-Sieg in Frankfurt. "Es ist wichtig, sie im Spiel zu halten, damit sie voll da sind, wenn wir sie wirklich brauchen." Das gilt vor allem für die jungen Werscheck, Ströbl und Svante Renzelmann, zudem benötigt Alexander Walkenhorst nach seiner Ellenbogen-OP Spielpraxis.

Egal ob Mittelblocker, Zuspieler oder Außenangreifer: Der Headcoach ist stolz, auf jeder Position einen gleich starken Spieler zu haben: "Ich freue mich, wenn ich die Qual der Wahl habe." Nichtsdestotrotz soll am kommenden Sonntag, wenn die Volleys beim FC Schüttorf antreten (16 Uhr), wieder die Stammformation auf dem Feld stehen. "Ab jetzt gilt es, sich wieder einzuspielen", sagt Werscheck, der ein spannendes Spiel gegen den Tabellenfünften erwartet. So wird wohl die Stammsechs beginnen, je nach Spielverlauf wird aber gewechselt - um danach bestens vorbereitet in den Februar zu gehen. Dann wird sich in vier Heimspielen in Folge, unter anderem gegen den ärgsten Verfolger VC Bitterfeld-Wolfen, entscheiden, wer der Spitzenreiter ist und am Ende in die 1. Bundesliga aufsteigt. Oder aber ob die Volleys die Führung erneut hergeben.

(sobi)
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