Volleyball Wernitz wird bei den Volleys nicht müde

Solingen · Mehr als 20 Spiele in der 2. Bundesliga, einige Pokalpartien und knapp 20 Beachvolleyball-Turniere in ganz Deutschland - Langeweile hatte Daniel Wernitz 2015 bestimmt nicht. Nahezu jedes Wochenende war der Außenangreifer der Solingen Volleys in Sachen Volleyball unterwegs. Und dabei scheint er auch gegen Ende des Jahres kein bisschen müde zu werden. Woche für Woche ist er eine wichtige Säule in Annahme und Angriff. Nicht umsonst wurde der 28-Jährige seit Mitte September bereits drei Mal als wertvollster Akteur seines Teams ausgezeichnet. Auch Zuspieler Huib den Boer hat drei Goldmedaillen gesammelt, hinzu kommen sechs weitere Volleys-Spieler mit je einer Auszeichnung.

 Daniel Wernitz hat nach einer schweren Knieverletzung nun wieder volles Vertrauen in seine Sprungkraft.

Daniel Wernitz hat nach einer schweren Knieverletzung nun wieder volles Vertrauen in seine Sprungkraft.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Bereits in der vergangenen Saison war Wernitz mit sechs Medaillen erfolgreichster Solinger. Drei goldene (bei einem Sieg) und drei silberne (bei einer Niederlage) liegen bei ihm zu Hause in Köln in einer Kiste. Dabei war die Saison in seinen Augen gar nicht optimal verlaufen. "Ich wäre gerne Meister geworden, aber am Ende hat es nur zu Platz drei gereicht", erinnert der Sportstudent. Doch gegen Ende der Spielzeit schwächelten die Volleys aufgrund einiger verletzter Stammkräfte in den entscheidenden Partien. Wernitz: "Damals war der Kader noch nicht ausgeglichen genug."

Dass das heute anders ist, haben die Volleys am Sonntag beim 3:0 gegen Aligse mit Bravour bewiesen: Die erstligaerfahrenen Oliver Gies und den Boer mussten verletzt passen. Für sie spielten die wesentlich jüngeren Maximilian Ströbl und Tom-Julius Werscheck. "Das ist es, was uns in dieser Saison auszeichnet", sagt Wernitz. "Jeder springt für den anderen in die Bresche, und wir spielen in jeder Aufstellung guten Volleyball." Und so ist das Ziel Meisterschaft für den Tabellenführer durchaus realistisch. Die Hinrunde ist abgehakt, elf Siege in zwölf Spielen sind die beeindruckende Bilanz.

Dass es nicht nur bei der Mannschaft, sondern auch bei ihm selbst optimal läuft, erklärt der Mann mit der Rückennummer 9, der in diesem Jahr keine nennenswerte Erholungspause hatte, so: "Es geht so gut, weil ich sowohl Beach als auch Halle sehr gerne mache. Ich sage nicht gegen Ende der Beachsaison, jetzt habe ich keine Lust mehr. Sondern ich sage, jetzt habe ich Bock auf die Halle. Und das ist gegen Ende der Hallensaison genauso. Dann freue ich mich wieder auf den Sand." Zudem will er stets guten Volleyball spielen und Meister werden. Doch nicht nur vom Kopf her passt es, auch der Körper spielt mit. "Auch wenn es nicht ganz ohne Wehwehchen geht. Schulter oder Knie zwicken mal", sagt der 28-Jährige, der sich von Mannschaftsarzt Dr. Robert Weindl und den Physiotherapeuten optimal betreut fühlt.

Und so hat der Volleyballer, der vor gut vier Jahren schwer am Knie verletzt war, auch wieder mehr Vertrauen in seine Spielweise gefunden und seinen Aufschlag verändert. Statt des weniger druckvollen und risikoärmeren Float-Aufschlags, der übers Netz "flattert", ist er nun wieder mit dem wesentlich härteren Sprungaufschlag dabei. "Seit 2011 habe ich mir diesen nicht mehr zugetraut, ihn jetzt aber im Training geübt und dann Anfang November auch im Spiel gemacht", sagt Wernitz. Damit bereite er der gegnerischen Annahme mehr Probleme. Das sieht auch Trainer Bernd Werscheck so: "Ich brauche einen mit Sprungaufschlägen. Gerade weil Christian Gosmann verletzt fehlt." Deshalb sei er sehr zufrieden, es dürften aber noch ein paar weniger Fehler sein. Die Möglichkeit, das zu verbessern, bietet sich im letzten Heimspiel des Jahres am Sonntag.

(sbi)
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