Fußball Weiter ohne Auswärtssieg

Fußball · In einem umkämpften Nachbarschaftsderby in der Fußball-Landesliga trennten sich der VfB Solingen und TuSpo Richrath 1:1. Beide Treffer fielen durch Elfmeter. Das Remis hilft allerdings keine der beiden Mannschaften im Kampf um den Klassenerhalt.

 Manchmal waren gleich drei VfB-Spieler nötig, um TuSpo-Stürmer Aydin Türksoy vom Ball zu trennen. In dieser Szene sind es (v.l.) Agon Balaj, Marcel Carnielo und Tim Engelen.

Manchmal waren gleich drei VfB-Spieler nötig, um TuSpo-Stürmer Aydin Türksoy vom Ball zu trennen. In dieser Szene sind es (v.l.) Agon Balaj, Marcel Carnielo und Tim Engelen.

Foto: Ralph Matzerath

Nah dran an einem Auswärtssieg war der VfB Solingen gegen den Tabellennachbarn TuSpo Richrath – zumindest 84 Minuten lang. Allerdings gerieten die Gäste schon ab der 65. Minute unter Bedrängnis, als sie nach einer mehr als zweifelhaften Gelb-Roten Karte für Serkan Gürdere das Spiel in Unterzahl beenden mussten. Nach einem harmlosen Zusammenprall mit Richraths Keeper Jan Conradi hatte der schwach pfeifende Schiedsrichter Guido Scheerers den Solinger Stürmer vom Platz gestellt – was bei den bis dahin harmlosen Gastgebern neue Kräfte freisetzte. Fortan geriet der von den Bavertern erhoffte erste Auswärts-Dreier in dieser Landesliga-Saison mächtig in Gefahr. Trotzdem gab sich Ditscheid weiter optimistisch: "Jetzt einen Konter richtig setzen – dann ist Ende im Gelände." Es sollte anders kommen.

Insgesamt war es ein umkämpftes und über weite Strecken auch sehr emotional geführtes Derby. Spielerische Akzente konnten beide Mannschaften nur selten setzen. Während es die Richrather fast ausschließlich mit langen Bällen auf ihren Stürmer Aydin Türksoy versuchten, zeigte sich der VfB zumindest um einen geordneten Spielaufbau bemüht. Torchancen gab es in den ersten 45 Minuten auf beiden Seiten. Die wohl größte für die Solinger hatte Davide Lo Martire (8.) auf dem Fuß, der aber nach schönem Doppelpass mit Gürdere an Conradi scheiterte.

Glück hatten die Gastgeber, als der Unparteiische in der 22. Minute nach klarem Foul an Gürdere im Strafraum den Elfmeterpfiff verweigerte. "Torlos und trostlos", kommentierte Stadionsprecher Günter Bremer zur Pause den schwachen Spielverlauf.

Viele Gelbe Karten

In der zweiten Hälfte wurde die Begegnung hektischer. Die Zweikämpfe wurden noch verbissener geführt, so dass der Unparteiische auf beiden Seiten viele Gelbe Karten zückte. In der 61. Minute blieb wiederum ein Elfmeter-Pfiff aus. Diesmal war Sebastian Pichura im Zweikampf mit Agon Balaj zu Fall gekommen. Im direkten Gegenzug versetzte Lo Martire im 16er Jens Weidenmüller. Der Richrather ließ das Bein stehen, und der VfB-Stürmer nahm den Kontakt dankend an. Gürdere übernahm die Verantwortung und traf zur Führung.

Keine fünf Minuten später war die Partie für den Torschützen beendet, und die Baverter gerieten unter Druck. Das Abwehrbollwerk hielt – bis zur 84. Minute. Türksoy wurde im Strafraum freigespielt, tauchte frei vor Kölmel auf, der den TuSpo-Stürmer von den Beinen holte. Den Strafstoß verwandelte Mehmet Sezer zum 1:1-Endstand. Nichts war es also mit dem ersten Auswärtssieg für den VfB nach mehr als einem Jahr.

(RP)
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