Handball Weena Ghosh gibt positiven Rückhalt

Solingen · Im Rückblick auf das Spitzenspiel gegen den SV Germania Fritzlar spricht Weena Ghosh nur von einem gewonnenen Zähler. "Wir haben zwischenzeitlich weit zurückgelegen. Und als das Spiel abgepfiffen war, hat niemand mehr mit einer Punkteteilung gerechnet", sagt die 26-Jährige, die seit dieser Saison beim Handball-Drittligisten HSV Gräfrath zwischen den Pfosten steht.

Kamila Caluzynska war es zu verdanken, dass die Solingerinnen durch den direkt verwandelten Freiwurf zum 31:31-Endstand wenigstens noch einen Punkt holten. Damit haben die Gräfratherinnen jedoch einmal mehr nicht überzeugen können. Der Rückstand auf den Tabellenführer TuS Lintfort ist weiter angewachsen.

"Abgerechnet wird am Schluss. Von daher müssen wir uns nicht jeden Tag mit der Tabelle beschäftigen", sagt die Studentin für Deutsche Sprache und Literatur sowie Medienkommunikationswissenschaften. Aus nur wenigen Sätzen ist herauszuhören, dass Weena Ghosh ein positiver Mensch ist. Klar könne man nach den ersten Misserfolgen in Zweifel verfallen, doch die Halb-Inderin geht die Sache etwas anders an: "Wir haben eine sehr gute Mannschaft beisammen, die definitiv ihre Qualitäten hat. Es dauert halt noch ein wenig, bis wir unser ganzes Potenzial ausschöpfen."

Ausgerechnet jetzt geht es zu ihrem Ex-Verein SG Mainz-Bretzenheim. In dem Verfolgerduell wird sich nur eine Mannschaft ihre Hoffnung auf eine Spitzenplatzierung erhalten. "Das wird ganz schwer, denn mein ehemaliges Team hat sich vor dieser Saison super verstärkt und ist gerade zu Hause extrem hoch einzuschätzen." Ghosh war nur ein Jahr für die SG aktiv gewesen, vom Erstliga-Aufsteiger TuS Weibern war sie in die Karnevalsstadt gekommen. Damit hat sie damals den Traum vom Sprung in die Eliteklasse sausen lassen. Studium oder Leistungssport — die Entscheidung fiel auf ersteres. Weil Weena Ghosh keine guten Erfahrungen an der Mainzer Universität gemacht hatte, folgte der Wechsel nach Köln. Zur sportlichen Auswahl standen die Drittliga-Standorte Lintfort, Beyeröhde und Gräfrath. "Ich habe mich im Rheinland super eingelebt und fühle mich in Köln sowie beim HSV Gräfrath pudelwohl", so Ghosh, die in ihrer Freizeit gerne Bücher liest oder verschiedene Museen aufsucht.

Die vielen schweren Verletzungen betrachtet die Torhüterin als recht problematisch für die Entwicklung der Mannschaft. Ganz besonders hat Weena Ghosh am sofortigen Karriereende von Spannfrau Julia Huppertz zu knabbern. "Wir haben uns in kürzester Zeit super verstanden. Jeder hat dem anderen seine Spielzeiten gegönnt", blickt Ghosh auf eine kurze, aber hervorragende Zusammenarbeit zurück. Jetzt lastet auf ihr sehr viel Verantwortung. Gemeinsam mit Katharina Bommes gilt es nun, auf der Position eins ihren Vorderleuten Sicherheit zu geben. Diese benötigt die ganze Mannschaft — nicht nur in Mainz, sondern auch bei den kommenden schweren Aufgaben. Ghosh denkt positiv: "Abgerechnet wird ja erst zum Ende".

(lhep)
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