Baseball Wayne Ough zeigt fast perfekte Leistung

Solingen · Der australische Werfer lässt beim 5:0-Sieg der Solingen Alligators im zweiten Spiel in Köln nur zwei Gegentreffer zu.

 Wayne Ough erwischte nicht nur auf dem Wurfhügel einen Sahnetag. Der Australier erzielte im ersten Spiel sogar einen Homerun.

Wayne Ough erwischte nicht nur auf dem Wurfhügel einen Sahnetag. Der Australier erzielte im ersten Spiel sogar einen Homerun.

Foto: Stephan Köhlen

Die Solingen Alligators haben ihre Pflicht mit zwei Siegen bei den Cologne Cardinals erfüllt und sich damit den dritten Platz in der Bundesliga-Nord gesichert. Ob die Baseballer die reguläre Saison sogar auf dem zweiten Rang abschließen, entscheidet sich erst am kommenden Wochenende. Bis dahin müssen die Paderborn Untouchables noch drei Nachholspiele bestreiten. Nur im Falle von drei Siegen - einem gegen Schlusslicht Dortmund sowie zweien gegen Spitzenreiter Bonn - würden die Ostwestfalen noch an den Alligators vorbeiziehen.

Dass sie sich in ansprechender Form für die Play-offs befindet, hat die Mannschaft in ihren letzten beiden Partien vor den Entscheidungsspielen um die Deutsche Meisterschaft bewiesen. Sie gewann ihre beiden Auswärtsduelle gegen die Cologne Cardinals mit 9:4 und 5:0. Wayne Ough lieferte dabei eine Galavorstellung ab. Nicht nur erzielte der Australier im ersten Duell bei seinem einzigen Auftritt am Schlag einen Homerun, sondern überzeugte in der zweiten Partie auch mit einer herausragenden Leistung auf dem Wurfhügel. Der 37-Jährige kontrollierte die Gastgeber fünf Durchgänge nach Belieben. Nicht einmal ein Freilauf auf die erste Base gönnte der Werfer den Kölnern, weil er alle seine Pitches sicher in der Strike-Zone platzierte.

Als die ersten Zuschauer mit dem Gedanken spielten, Ough könnte ein sogenanntes "Perfect Game", bei dem kein gegnerischer Schlagmann die erste Base erreicht, gelingen, passierte es. Der neunte Kölner in der Schlagreihenfolge, also der vermeintlich schwächste, schenkte dem Australier einen Treffer ein. Cedric Lauffer lief auf die erste Base, und die perfekte Vorstellung war dahin.

Dennoch: Beirren ließ sich Ough nicht. Er warf kontrolliert weiter, und auch starke Spieler wie Taylor Ratliff oder Alex Carter trafen weiterhin nicht. Der zweite und letzte Gegentreffer der Partie unterlief dem Alligators-Pitcher erst im neunten und letzten Abschnitt. Erneut war es Lauffer, der ihn ärgerte. "So ist es manchmal", sagte André Hughes, der seinen Werferkollegen lobte. "Es ist ärgerlich, aber es war immer noch eine fast perfekte Leistung." So bleibt es bei nur einem echten perfekten Spiel in der Baseball-Bundesliga. Das gelang vor mehr als acht Jahren Enorbel Marquez Ramirez in Diensten der Solingen Alligators gegen die Bonn Capitals.

Hughes hatte im ersten Duell in Köln nicht ganz so dominant geworfen, hielt die Domstädter aber ebenfalls weitestgehend unter Kontrolle. "Es plätscherte ein wenig vor sich hin", meinte der Werfer. Nachdem die Solinger 1:0 in Führung gegangen waren, drehten die Gastgeber das Spiel und lagen bis zum sechsten Abschnitt 2:1 in Front. Dann wendeten die Gäste die Partie zu ihren Gunsten. Nolan Lang erlief das 2:2, Nils Hartkopf schlug die Führung herein, und Daniel Sanchez erhöhte auf 6:2. Es folgten Oughs Homerun und ein mächtiger Treffer von Dominik Wulf, der später auch zum 9:4-Endstand spurtete und so seine starke Leistung krönte.

Im zweiten Duell begann die Solinger Offensive ebenfalls verhalten. "Aber diesmal lag es an der Qualität des Kölner Pitchers", stellte Hughes klar. Jack Shannon hielt die Alligators unter Kontrolle, stolperte aber direkt zu Beginn. Florian Götze schlug den Ball weit ins Außenfeld und erlief dabei die zweite Base. Hartkopf brachte Götze mit einem Opferschlag an die dritte, von wo Sanchez seinen Mitspieler mit einem Ball auf die rechte Seite nach Hause brachte - ein Punkt, wie aus dem Baseball-Lehrbuch.

Weil Ough so dominant auf dem Wurfhügel agierte, hätte den Alligators das eine Pünktchen wohl gereicht. Doch im achten Inning gestaltete die Truppe ihre Führung dann doch ein bisschen sicherer. Götze und Hartkopf kamen auf Base, dann feuerte Wulf den Ball auf die rechte Seite und brachte damit seine Mitspieler zum 3:0 nach Hause. Ihm selbst genügte ein Treffer von Dustin Hughes, um das 4:0 zu markieren. Der fünfte und letzte Zähler ging auf das Konto von Sanchez.

(trd)
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