Baseball Was die Baseball-Liga verbessern muss

Solingen · Die Alligators starten morgen im Baseballpark am Weyersberg in ihre zwölfte Saison in der Bundesliga-Nord. Neben den Bonn Capitals und den Paderborn Untouchables sind die Solinger Baseballer erneut Favorit auf den ersten Platz.

 Alligators-Coach Norman Eberhardt plädiert dafür, die Nord- und die Süd-Liga zu einer eingleisigen Bundesliga zusammenzuführen.

Alligators-Coach Norman Eberhardt plädiert dafür, die Nord- und die Süd-Liga zu einer eingleisigen Bundesliga zusammenzuführen.

Foto: Gregor Eisenhuth (Archiv)

Die Niederlage im fünften und entscheidenden Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft 2013 schmerzt immer noch ein bisschen. Bei den Regensburg Legionären fehlte den Solingen Alligators nicht viel, um zum zweiten Mal den Titel zu gewinnen. Die großen Duelle gegen Ende der Saison werden unvergesslich bleiben, doch welche Spiele vor den Playoffs sind in Erinnerung geblieben? Nicht viele. In der Bundesliga-Nord können schließlich nur zwei Mannschaften den Alligators ernsthaft das Wasser reichen. Das werden auch in dieser Saison wieder die Bonn Capitals und Paderborn Untouchables sein.

Der Rest der Liga hinkt deutlich hinterher. Die HSV Stealers und Dohren Wild Farmers sind stark genug, um den vierten und letzten Playoff-Platz im Norden zu erreichen. "Wobei sich die Hamburger im Vergleich zur vergangenen Saison schon etwas verschlechtert haben", meint Alligators-Coach Norman Eberhardt.

Die Tür ist damit auf für die Dohren Wild Farmers, die sich von Saison zu Saison engagierter zeigen. "Diese Mannschaft präsentiert sich als Einheit, die niemals aufgibt. Es wundert mich nicht, dass sie auch gegen die Spitzenteams überrascht."

Dahinter stehen die Cologne Cardinals und Dortmund Wanderers voraussichtlich relativ abgeschlagen. Einen achten Liga-Teilnehmer gibt es in dieser Saison nicht. Die Berlin Sluggers sind abgestiegen, und Aufsteiger Hannover Regents erfüllte die Lizenzkriterien der Bundesliga nicht, weil der Platz nicht den Ansprüchen genügt. Ein Ärgernis, das in der Bundesliga nicht zum ersten Mal vorkommt. "Es geht ja darum, unseren Sport so professionell wie möglich zu präsentieren", erklärt Eberhardt. "Und da sieht es einfach nicht gut aus, wenn in der Bundesliga eine Mannschaft fehlt. Da muss man die Lizenzkriterien dann einfach mal hinten anstellen." Dazu kommen wohl auch in dieser Saison wieder haushohe Siege der Topteams gegen die weniger starken. "Und jeder fragt sich zu Recht: Was ist das denn für ein Niveau?"

Seit Jahren schwebt die Idee im Raum, die Süd- und Nordliga zu einer eingleisigen Meisterschaft zusammenzuführen. "Ein Vorschlag, der immer wieder abgeschmettert wird", ärgert sich Eberhardt. "Wenn sich die großen Vereine zusammensetzen würden, um einen gemeinsamen Konsens zu finden, würden sie sich letztendlich beim Verband auch durchsetzen. Es muss nur jemand in die Hand nehmen." Das Potenzial einer eingleisigen Liga ist enorm. Neben den drei starken Nordligisten, kämen mit den Regensburg Legionären, Heidenheim Heideköpfen, Mainz Athletics und Mannheim Tornados die herausragenden Teams aus dem Süden hinzu. "Mit insgesamt zehn oder zwölf Teams wäre der Wettbewerb viel intensiver und dadurch für Zuschauer und Sponsoren interessanter."

In dieser Saison droht erneut hin und wieder etwas Tristesse, bevor es am Ende zu den Playoff-Spielen um die Deutsche Meisterschaft kommt. Zuvor versprechen die Duelle gegen die Paderborn Untouchables und Bonn Capitals Spannung. "Wir drei werden den Nordtitel wieder unter uns ausmachen", ist sich Norman Eberhardt sicher. "Ich hoffe natürlich, dass wir es sind. Wobei ich mich nach der durchwachsenen Vorbereitung nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen kann."

(trd)
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