Baseball Vom Bruder in die Bundesliga gelockt

Baseball · Die Solingen Alligators treten heute bei den Berlin Sluggers an. Beide Partien sollten Formsache sein. Die Hinspiele gingen klar an die Solinger Baseballer, und die Berliner haben sich inzwischen auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga-Nord eingenistet. Das ist jedoch kein Grund, für Branden Roper-Hubbert die Partien nicht ernst zu nehmen: "Wir spielen eigentlich nie gegen unseren Kontrahenten, sondern mehr gegen das Spiel an sich".

 Branden Roper-Hubbert sieht bei sich und den Alligators noch Steigerungspotenzial.

Branden Roper-Hubbert sieht bei sich und den Alligators noch Steigerungspotenzial.

Foto: Eisenhuth

Das gilt auch für den US-Amerikaner persönlich. "Ich bin nicht völlig enttäuscht von mir, aber wirklich glücklich bin ich mit meiner bisherigen Saisonleistung noch nicht", sagt der 25-Jährige. Das liege weniger daran, dass die Alligators Unmögliches von ihm erwarten, als mehr an eigenen mentalen Schwächen. "Ich fühle mich am Schlag noch nicht so wohl, wie es sein muss." Deshalb freut sich Roper-Hubbert auf die Spiele in Berlin. Auch sie könnten helfen, dass der Knoten bald platzt. Das gilt bekanntlich fast für das gesamte Team. Wie Trainer Norman Eberhardt es gerne beschreibt, dürfen die Alligators nicht mit der Einstellung ins Spiel gehen, dass sie den gegnerischen Werfer schlagen müssen, sondern umgedreht. "Ich verstehe genau, was Norman meint. Es beschreibt unsere Schwäche ziemlich gut", sagt der Outfielder.

Der zweite Roper-Hubbert

"Wenn wir mental stärker werden, haben wir eine Chance, den Titel zu gewinnen", meint Branden Roper-Hubbert. "Wir haben unser Potenzial noch nicht erreicht." Einen guten Überblick über die Liga hat der US-Amerikaner inzwischen. "Ich habe das vermeintlich beste Team, die Regensburg Legionäre, noch nicht gesehen", erklärt der Baseballer. "Aber mein Bruder hat sie spielen sehen und hält sie keinesfalls für unschlagbar." Bei Branden handelt es sich schon um den zweiten Roper-Hubbert in der Bundesliga. Bradley spielt erfolgreich bei den Bonn Capitals. "Er war auch einer der Gründe, warum ich auch hierhin gekommen bin", sagt der Spieler. "Bradley hat begeistert von Deutschland und der Bundesliga erzählt."

In Solingen fühlt sich der zuletzt in Florida lebende Branden inzwischen wohl: "Das Einzige, an das ich mich wirklich erst gewöhnen musste, ist das Wetter". Wie fast jeder Amerikaner, der zu den Alligators kommt, hat auch Roper-Hubbert mit dem Regen und den sehr wechselhaften Bedingungen zu kämpfen. Mit seinem Bruder befindet sich der Alligators-Baseballer im Übrigen in einem Fernduell. "Ich liebe meinen Bruder, aber natürlich will ich besser als er sein."

Schlagdurchschnitt von 30 Prozent

Davon ist er noch weit entfernt. Während Branden für die Alligators über einen Schlagdurchschnitt von 30,6 Prozent bei einem Homerun verfügt, dominiert Bradley die Konkurrenz in Bonn mit 49,4 Prozent und sechs Schlägen über den Zaun. "Man kann schon sagen, dass er mir derzeit gewaltig in den Hintern tritt", sagt der Solinger schmunzelnd. "Auf der anderen Seite bin ich froh, dass wir als Mannschaft mehr Siege als die Bonner auf dem Konto haben."

(trd)
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