Volleyball Volleys spielen dominant – aber nicht konstant

Solingen · Das letzte Heimspiel der Hinrunde schien eine klare Angelegenheit für die Solingen Volleys zu werden. Wie immer also, wenn der Volleyball-Zweitligist auf die DJK Delbrück trifft. Mit platzierten Angaben direkt in den Rücken des Zuspielers hatte das Team von Trainer Stefan Hübner den gefährlichsten Angriffsschlag des Kontrahenten – die Schnelle Mitte – auf ein Minimum reduziert. Selbst punkteten Stefan Windscheif, Daniel Wernitz oder Thomas Güßgen nahezu nach Belieben, wenn sie von Mats Gerhard auf Außen in Szene gesetzt wurden.

 Bis zum 11:4 im zweiten Satz agierte der grippegeschwächte Julian Stuhlmann (r.) noch neben Daniel Wernitz (M.) in der Annahme. Dann musste der Abwehrspezialist signalisieren, dass sein Körper der Belastung nicht standhielt. So kam es zu einem ungewöhnlichen Libero-Wechsel.

Bis zum 11:4 im zweiten Satz agierte der grippegeschwächte Julian Stuhlmann (r.) noch neben Daniel Wernitz (M.) in der Annahme. Dann musste der Abwehrspezialist signalisieren, dass sein Körper der Belastung nicht standhielt. So kam es zu einem ungewöhnlichen Libero-Wechsel.

Foto: Stephan Köhlen

Das letzte Heimspiel der Hinrunde schien eine klare Angelegenheit für die Solingen Volleys zu werden. Wie immer also, wenn der Volleyball-Zweitligist auf die DJK Delbrück trifft. Mit platzierten Angaben direkt in den Rücken des Zuspielers hatte das Team von Trainer Stefan Hübner den gefährlichsten Angriffsschlag des Kontrahenten — die Schnelle Mitte — auf ein Minimum reduziert. Selbst punkteten Stefan Windscheif, Daniel Wernitz oder Thomas Güßgen nahezu nach Belieben, wenn sie von Mats Gerhard auf Außen in Szene gesetzt wurden.

Der sichere, selbstbewusste Auftritt seines Teams nahm Stefan Hübner zum Anlass, bei einer 18:15-Führung Oliver Staab und TJ Werschek für Thomas Güßgen und Mats Gerhard zu bringen. Beide sollten mit Blick auf die Rückrunde Spielpraxis bekommen. "Letztlich sind wir nach diesem Doppelwechsel aus dem Rhythmus gekommen", musste der Volleys-Coach später erkennen. Jeder Punkt, den sich die Ostwestfalen näherten, sorgte in der Endphase des ersten Satzes für immer größere Verunsicherung. Den 22:22-Ausgleich schenkte Alexander Walkenhorst dem Kontrahenten, weil er beim Block das Netz berührte. Bezeichnenderweise ging der erste Abschnitt mit zwei Annahmefehlern zu Ende, als der aufs Feld zurückgekehrte Mats Gerhard und Julian Stuhlmann zwei glänzend geschlagene Flatterangaben von Christian Wuttke nicht unter Kontrolle brachten (22:25).

Der Ärger über den Verlust des ersten Durchgangs setzte so viel Energie frei, dass die Delbrücker in vielen Ballwechseln kaum Zeit zum Durchatmen hatten. Die Gäste konnten unter dem hohen Druck oftmals nur reagieren. Ungefährdet holten sich die Volleys den zweiten Satz (25:17), obwohl der grippekranke Julian Stuhlmann früh im zweiten Satz aufgeben musste. Mit Marten Weßel als neuem Libero setzten die Solinger bis Mitte des dritten Durchgangs ihre dominante Spielweise fort.

"Es war unnötig, dass wir ein weiteres Mal eingebrochen sind." Stefan Hübner appellierte an sein Sextett, einfach weiter geduldig Volleyball zu spielen. "Plötzlich aber war eine Unruhe da, und wir sind nachlässig geworden." Hier tropfte eine Angabe ins Feld, da landete ein Schlag um Zentimeter im Aus. In der Addition führten die vielen kleinen Fehler zum Verlust der Fünf-Punkte-Führung und zum Ausgleich. Im dritten Satz retteten sich die Volleys noch mit ihren Emotionen zum 25:22, im vierten Abschnitt jedoch wurden die Gäste für ihren hohen kämpferischen Einsatz belohnt (25:23). Die Qualität der Ballwechsel ließ zwar im Tiebreak immer mehr nach, dafür entschädigte die Spannung — bis zum Matchball von Oliver Staab, der mit dem Punkt 15:12 das Zitterspiel für beendet erklärte.

(gra)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort