Volleyball Volleys sind nicht ganz zufrieden

Solingen · Beim 3:2-Sieg gegen Delbrück gibt der Zweitliga-Spitzenreiter noch eine 2:0-Führung aus der Hand.

 Hadern trotz des neunten Saisonsiegs: Die Volleys Oliver Gies und Daniel Wernitz (von links) waren mit der Leistung des Zweitliga-Spitzenreiters nicht vollends einverstanden.

Hadern trotz des neunten Saisonsiegs: Die Volleys Oliver Gies und Daniel Wernitz (von links) waren mit der Leistung des Zweitliga-Spitzenreiters nicht vollends einverstanden.

Foto: Stephan Köhlen

Eigentlich war das Spiel gegen 19.25 Uhr gelaufen - dachten zumindest viele Fans der Solingen Volleys beim Heimspiel gegen die DJK Delbrück am Samstagabend. Vielleicht auch einige Verantwortliche und Spieler des Volleyball-Zweitligisten. Durchaus verständlich, denn der Spitzenreiter hatte die ersten zwei Sätze für sich entschieden und führte nach einem zwischenzeitlichen 7:12-Rückstand im dritten Durchgang mittlerweile mit 22:20. Nur noch drei Punkte fehlten zum neunten Sieg im neunten Spiel und zu den nächsten drei Zählern auf dem Weg Richtung angestrebtem Meistertitel. Doch es sollte anders kommen: Delbrück holte sich mit aller Kraft den Satz mit 29:27, gewann dann auch noch den nächsten, und so musste der Tiebreak entscheiden. Hier spielten die Volleys endlich wieder konsequent, hatten die besseren Nerven und gewannen letztendlich mit 3:2 (25:18, 25:23, 27:29, 22:25, 15:8). Um 20.17 Uhr wurde so der neunte Saisonsieg eingefahren, allerdings landeten nur zwei Zähler auf dem Konto. Trotzdem eine Steigerung im Vergleich zur vergangenen Saison: Damals hatten die Solinger beide Spiele gegen den späteren Tabellenvorletzten verloren.

"Wir müssen den dritten Satz gewinnen. Und wenn uns das schon nicht gelingt, müssen wir wenigstens im vierten alles klar machen und nicht erst im Tiebreak den Hebel umlegen", sagte Co-Trainer Oliver Gies. Und auch Headcoach Bernd Werscheck war nicht zufrieden: "Wir haben den dritten Satz dumm hergeschenkt. Solche Fehler dürfen uns nicht passieren, wenn wir oben bleiben wollen." Dabei war zunächst eigentlich alles nach Plan gelaufen. Nur 21 Minuten dauerte es, dann war der erste Durchgang beendet. Im zweiten wurde es nach einer 17:13-Führung am Ende noch mal spannend, doch auch der Satz blieb in Solingen. Im dritten schlichen sich dann jedoch einige Fehler ein: Hier ein misslungenes Zuspiel von Lennart Bevers, da ein Schmetterball von Benny Nibbrig, der weit im Aus landete. Beim Stand von 7:11 nahm Werscheck eine Auszeit - und sorgte damit zunächst für die Wende. Beim 14:14 hatten die Volleys ausgeglichen, kurz darauf gab's die erste Führung in diesem Satz (18:17). Beim 22:20, als einige der 250 Zuschauer schon zu ihren Jacken griffen, kehrte allerdings der Fehlerteufel zurück. Toni Mesters Aufschlag landete im Netz, zudem gab es ein Missverständnis zwischen Zuspieler Huib den Boer und Außenangreifer Daniel Wernitz - und plötzlich stand es 23:24. Vier abgewehrte Satzbälle und einen vergebenen Matchball später war dieser Abschnitt verloren.

Dabei hatten gerade den Boer, der als Zuspieler selber auch einige Punkte beisteuerte und später als MVP ausgezeichnet wurde, und Wernitz einen guten Tag erwischt. Gemeinsam mit Oliver Gies sorgten sie über die linke Angriffsseite immer wieder für Druck. Allerdings stand die Annahme einige Male recht wacklig. "So können wir uns nicht präsentieren. Wir müssen immer unsere beste Leistung abrufen, sonst werden wir noch das eine oder andere Spiel verlieren", fand der spielende Co-Trainer Gies deutliche Worte, ergänzte aber auch: "Wir ärgern uns darüber, dass wir einen Punkt abgegeben haben. Das zeigt ja deutlich, wie hoch unsere Ansprüche mittlerweile sind."

Volleys: Bevers - den Boer, Gies, Wernitz, Mester, Stark, Pietzonka, Nibbrig, Werscheck, Ströbl, Güßgen

(sbi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort