Volleyball Volleys setzten taktische Nadelspitzen

Solingen · Die Solingen Volleys behielten die Oberhand im Zweitliga-Krimi gegen den SVG Lüneburg. Toni Mester überragte im Mittelangriff.

 Volleys-Stimmungsmacher Alexander Walkenhorst steigt am Netz hoch, um ein Zuspiel von Gergely Chowanski über den Lüneburger Block zu schlagen. Walkenhorst besorgte am Ende auch den Matchpoint zum 3:2-Sieg.

Volleys-Stimmungsmacher Alexander Walkenhorst steigt am Netz hoch, um ein Zuspiel von Gergely Chowanski über den Lüneburger Block zu schlagen. Walkenhorst besorgte am Ende auch den Matchpoint zum 3:2-Sieg.

Foto: Tinter, Anja

Auf dem Titelfoto des Programmheftes läuft Toni Mester freudestrahlend in die Sporthalle an der Wittkullerstraße ein. Dieses Grinsen sollte er auch gestern in der Partie gegen den SVG Lüneburg nicht aus dem Gesicht bekommen. Im dritten Satz für den solide spielenden Martin Kern eingewechselt, sollte der Neuzugang im Mittelblock sowie im Mittelangriff für Unruhe bei der SVG Lüneburg sorgen. Dies gelang Mester besonders bei gut zugespielten Schnellangriffen des Spielmachers Gergely Chowanski. Damit hebelte er in Kooperation mit Alexander Walkenhorst, dem zweiten Mittelangreifer, den Gäste-Block aus.

"Wir hatten gegen diesen Monsterblock keine andere Wahl. Mit dieser taktischen Variante haben wir Nadelspitzen gesetzt", resümierte Volleys-Coach Helmut Weissenbach. Eine sichtlich angefressene Lüneburg-Trainerin Silvia Roll entgegnete darauf nur: "Das hat uns nicht geschmeckt. Ich bin total unzufrieden mit meiner Mannschaft. Wir bleiben mit unseren Höhen und Tiefen wie ein Überraschungs-Ei". Die 250-malige Nationalspielerin ärgerte sich über die knappe 2:3-Niederlage im Tiebreak.

Dabei hat der letztjährige Zweitliga-Vizemeister mächtig aufgerüstet. Mit den Beach-Profis Markus Böckermann und dem sprunggewaltigen Kapitän Mischa Urbatzka hatten die Solinger so ihre Probleme. Dazu konnte SVG-Zuspieler Sebastian Neufeld alternativ auch den 2,05 Meter-Hünen Falko Steinke im Diagonalangriff einsetzen. Der punktete auch über die gesamte Spielzeit sehr effizient.

Die Volleys zeigten ab Mitte des dritten Satzes, dass sie ihr unbändiger Siegeswille mit dem lautstarken Publikum im Rücken nicht vom Erfolg abbringen kann. Einen 10:17-Rückstand wandelten sie fast noch in den Satzgewinn beim 28:30 um. Durchgang vier wurde sogar dominiert. Nach verschlafenem Auftakt im Tiebreak erzielte Geburtstagskind Oliver Staab beim 10:9-Zwischenstand die erste Führung im Entscheidungssatz. Es ging ausgeglichen weiter bis zum 12:12. Dann drückte Chowanski die Aufschlagannahme von Daniel Wernitz zum 13:12 gegen den Lüneburger Block. Falko Steinke schlug im Anschluss ausnahmsweise ins Aus. In der Folgeaktion schmetterte Stimmungskanone Walkenhorst auf den Boden im Lüneburger Feld. Grenzerloser Jubel bei den Volleys, die so unter den Top-Teams bleiben.

Nun folgen drei Auswärtsspiele in Kiel, Ammerland und Frankfurt. Helmut Weissenbach setzt auf sein Team: "6:0-Punkte wären schon schön".

(RP)
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