Basketball Vergebene Korbleger, die das Spiel kosten

Solingen · Die Auswärtsserie der TSG Sharks hat nach der 76:87-Niederlage im chaotischen Oberliga-Duell gegen den TuS Hilden weiter Bestand.

 TSG-Spielertrainer Ken Pfüller (r.) streckte sich mit seinem Team vergeblich, um gegen Philipp Gey und den TuS Hilden erstmals in fremder Halle als Sieger die Halle zu verlassen.

TSG-Spielertrainer Ken Pfüller (r.) streckte sich mit seinem Team vergeblich, um gegen Philipp Gey und den TuS Hilden erstmals in fremder Halle als Sieger die Halle zu verlassen.

Foto: Olaf Staschick

Brian Gee ließ sich am leichtesten aus der Fassung bringen. Immer wieder schaute der US-Amerikaner in Reihen der TSG Solingen Sharks Richtung Zeitnahme herüber und wirkte genervt. Der Basketballer monierte sofort, wenn mal wieder ein Dreier nur mit zwei Punkten auf der Anzeige bedacht wurde – und derartige Fehler passierten nicht selten. Christian Haferkamp und Ken Pfüller hatten gerade zu Beginn Mühe, die Konzentration bei Gee auf dem Spielfeld zu halten. "Wir haben die Punkte ja auch selbst überprüft, und letztendlich wurde auf dem Spielberichtsbogen alles richtig notiert", sagt Ken Pfüller. "Für Verwirrung hat hin und wieder nur die Anzeige gesorgt."

Gee fand trotzdem gut ins Spiel beim TuS Hilden. Neun Punkte im ersten Viertel genügten, um die Begegnung offen zu halten. Und im zweiten Durchgang leitete er mit einem Dreier die Wende zugunsten der Solinger ein. Angeführt von Christian Haferkamp erwarfen sich die Gäste nach einem 23:27-Rückstand in der ersten Unterbrechung sogar einen 48:42-Vorsprung zur Halbzeit. René Borck hatte den Tabellendritten kalt erwischt, nachdem Ken Pfüller einen Freiwurf danebengesetzt hatte und der Distanzschütze dank eines Offensivrebounds mit drei unverhofften weiteren Punkten den Finger in die Hildener Wunde legte. Der Weg zum ersten Auswärtssieg der Saison schien bereitet zu sein.

Doch den Start in die zweite Hälfte verpatzten die Sharks. Christian Haferkamp vergab Freiwürfe, Berat Aksangur beging ein Offensivfoul, und die Solinger vertändelten den Ball im Aufbauspiel. In der Phase profitierten die Gäste nur noch von individueller Klasse. Brian Gee stand bei seinen Drei-Punkte-Würfen zwar mit einem Fuß hinter der Linie, doch die Unparteiischen schienen dies während der gesamten Begegnung auf beiden Seiten nicht so genau zu nehmen. Immer wieder war der US-Amerikaner erfolgreich, um seine Mannschaft mit nur einem Punkt Rückstand ins letzte Viertel zu schicken. Bei einem 72:69-Vorsprung wenige Minuten später hätten die Solinger die Begegnung für sich entscheiden können. Berat Aksangur und Christian Haferkamp liefen Breaks und hätten mit Korblegern sieben Punkte Vorsprung schaffen müssen. Beide verpassten.

"Das war der Knackpunkt. Hätten wir die gemacht, wären wir entscheidend vorne gewesen", ärgert sich Spielertrainer Pfüller. Stattdessen erzielten die Gäste nach den beiden Schlüsselszenen nur noch vier magere Pünktchen, während die Hildener locker davonzogen. "Wir haben leider immer noch das Problem, dass wir nicht wirklich zusammenfinden, wenn es nicht von vorneherein mit einer Spielansage kombiniert ist", erläutert Pfüller. "Sobald wir frei spielen, wissen einige nicht, wie sie sich orientieren müssen." Genauso sah die Schlussphase aus – und die TSG-Serie hat weiter Bestand. Auswärts bleibt die Truppe in dieser Saison ohne Erfolgserlebnis.

(trd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort