Fußball Vatanspor nicht besser, aber mit mehr Glück

Solingen · Mit 4:3 gewinnt die SG Vatanspor das Bezirksliga-Derby gegen den Sportring 80/95. Als glücklich bezeichnete Ganija Pjetrovic den Sieg.

Sichtlich niedergeschlagen verließ Jörg Fischer den Kunstrasen an der Zietenstraße. 3:4 hatte seine Mannschaft das Kellerderby in der Fußball-Bezirksliga gegen Vatanspor verloren. Warum ? Genau darüber machte sich Fischer unmittelbar nach dem Schlusspfiff seine Gedanken, denn der Sportring war nicht die schlechtere Mannschaft gewesen. "Wir hätten noch mehr investieren, die Punkte erzwingen müssen", lautete Fischers erste Analyse. Dann schickte der Coach einen Satz hinterher, der genau beschreibt, warum die Höhscheider vermutlich aus der Bezirksliga absteigen werden: "Uns fehlt nicht nur ein Führungsspieler, der in hektischen Phasen Ruhe hereinbringt. Es fehlen generell die sportlichen Möglichkeiten."

Ganz anders sah die Gemütslage bei Ganija Pjetrovic aus. Schließlich hatte seine Mannschaft nach der 3:4-Schlappe im Nachholspiel unter der Woche gegen den VfB Solingen enorm unter Druck. Den Sieg seiner Elf bezeichnete der Vatanspor-Coach als glücklich. "Wir haben uns enorm schwergetan. Wir lassen einfach zu viele Gegentore zu." Pjetrovic machte seinem Kollegen Fischer ein Kompliment: "Der Sportring hat ein sehr gutes Spiel gemacht."

Vom Anpfiff an war beiden Mannschaften die Bedeutung der Partie anzumerken. Auch die frühe Führung durch Burak Akgün (4.) brachte keine Sicherheit in die Aktionen Vatanspors. Den Treffer aufgelegt hatte Mehmet Sezer, der Sportrings Juan Mingolla den Ball vor dem Strafraum abgeluchst hatte. Lange währte die Führung der Gastgeber aber nicht, denn in der 16. Minute stellte Georgios Pournaras mit dem Ausgleich seine Stürmerqualitäten unter Beweis. Der Sportring setzte nach – und wurde klassisch ausgekontert. Sahin Sezer schlug einen Traumpass über 40 Meter genau in den Lauf seines Bruders Mehmet, der frei aufs Tor zulaufend das 2:1 (26.) besorgte.

Nach dem Seitenwechsel folgte der Moment, den Petrit Spahija so lange erhofft hatte. Der Stürmer erzielte sein erstes Pflichttor im Jahr 2013. Allerdings benötigte er hierfür einen Elfmeter, den Mehmet Sezer (52.) herausgeholt hatte. Aus dem Spiel heraus vergab Spahija auch gestern wieder einige sehr gute Einschlussmöglichkeiten.

Trotz des Zwei-Tore-Rückstands ließen die Sportring-Akteure die Köpfe nicht hängen. Und ihr Einsatz wurde belohnt. Mingolla bekam den Ball am 16er von Pournaras aufgelegt – und es stand nur noch 2:3. Die Partie wurde härter, die Fouls zahlreicher. Sportrings Paul Pytlik sah Gelb-Rot (65.), Fatih Akgün (75.) staubte nach Vorarbeit von Spahija zum 4:2 für Vatanspor ab. Als Mehmet Önal per Freistoß (78.) der neuerliche Anschlusstreffer gelang, wurde es so richtig laut und hektisch an der Zietenstraße. Der Sportring drängte vehement auf den Ausgleich und hatte Pech, als Önal mit einem Freistoß am Lattenkreuz scheiterte (86.).

(RP)
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