Handball Unbändiger Einsatz

"Nicht schön, aber erfolgreich" war die Devise, mit der der Handball-Zweitligist Bergischer HC den Anschluss an die Tabellenspitze wahrte. Als gegen den ThSV Eisenach der Ausgleich drohte, fuhren die abwehrstarken Löwen lange Angriffe und feierten so einen 26:24-Erfolg.

Sie wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen, eine emotionale Reaktion auf die desolate Leistung der vorigen Woche in Obernburg zeigen. Sebastian Hinze machte es vom ersten Eisenacher Angriff an auf Deckungsspitze vor, wie engagiert der Kapitän und seine Teamkollegen des Handball-Zweitligisten Bergischen HC die Begegnung erfolgreich gestalten wollten: mit unbändigem Einsatz. Die 5:1-Abwehr vor Ivan Zoubkoff packte so gut zu, dass der Keeper bei den harmlosen Würfen nicht einzugreifen brauchte. Und auf der Gegenseite hatten Sebastian Hinze, Alexander Oelze und Simon Kluge eine schnelle 3:0-Führung (5.) herausgeworfen.

Spielerische Glanzlichter setzte der Bergische HC gegen den unbequemen Gegner nur wenige. Dafür packten auch die Eisenacher in der Abwehr kompromisslos zu — was Simon Kluge Mitte der ersten Halbzeit am eigenen Trikot zu spüren bekam. Benjamin Trautvetter hatte den Rechtsaußen am Kreuzen hindern wollen und dessen Shirt auf der Vorderseite komplett aufgerissen. Dass sich Trautvetter traute, im folgenden Angriff der Löwen auf gleiche Weise zuzugreifen, war eine Dummheit: Die Schiedsrichter hatten jetzt ein Auge auf ihn geworfen und ihn für zwei Minuten vom Feld geschickt.

Dass es kein Vorteil sein muss, in Überzahl zu spielen, hat der Bergische HC zuletzt oft genug gezeigt. Dieses Mal kamen Kristian Nippes und — nach zügigem Trikotwechsel — Simon Kluge zwar jeweils als Rechtsaußen frei zum Wurf, doch beide Male verhinderte ThSV-Keeper Timo Meinl das 9:7. Das schaffte Simon Kluge erst, als Eisenach wieder komplett war. Die weiteren Überzahl-Situationen vor dem Seitenwechsel aber machten sich die Bergischen zu nutze — und auf einmal hatte sich der BHC mit dem 14:9 einen beruhigenden Fünf-Tore-Vorsprung erarbeitet.

Eine Kraft raubende Partie

Auch wenn Sebastian Hinze wenige Sekunden nach Wiederbeginn noch das 15:9 nachlegte, wurde schnell deutlich, dass den Bergischen die 4:2-Abwehr Probleme bereiten würde. In der 41. Minute hatte Karsten Wöhler mit einem von seinen sieben verwandelten Siebenmetern auf 15:16 verkürzt. "Nicht schön, aber erfolgreich", lautete danach die Devise, mit der der Bergische HC zum Erfolg kam. Unter dem Risiko des Zeitspiels wurden die Angriffe lang gestaltet und so der Gegner entscheidend auf Abstand gehalten. Der Arm der Schiedsrichter war oben, als Jens Reinarz aus dem Rückraum den entscheidenden Treffer markierte (57. / 25:21). Nach Kristian Nippes' 26:21 ließen die Bergischen nach einer Kraft raubenden Partie die Zügel schleifen.

(RP)
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