Umgekehrte Vorzeichen

Jetzt zählt es wirklich. Im Playoff-Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft treffen die Alligators auf die Mannheim Tornados. Kein Spaziergang für die Solinger Baseballer. Die Mannheimer haben nämlich noch eine Rechnung mit den Alligators offen.

Vor vier Jahren sind die Solingen Alligators und die Mannheim Tornados zuletzt in den Playoffs aufeinander getroffen. Damals standen die Vorzeichen genau umgekehrt. Aufsteiger Solingen hatte sich in der Bundesliga-Nord knapp für die Entscheidungsspiele um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, um mit Süd-Meister Mannheim einen scheinbar unbesiegbaren Gegner zu erhalten. Die Alligators packten die Sensation. Mit 3:1 entschieden die Solinger die Serie für sich und zogen so ins Halbfinale ein.

Das wollen die Bergischen auch 2007 schaffen. Diesmal sind sie es aber, die unter Druck stehen. Mit nur zwei Niederlagen sind die Solinger eindrucksvoll Erster in der Bundesliga-Nord geworden. Die Tornados haben als Vierter im Süden nichts zu verlieren und die Schmach des Jahres 2003 sicherlich noch nicht vergessen. Den Fehler, den Mannheim vor vier Jahren begangen hat, wollen die Alligators am Wochenende aber vermeiden: „Die Tornados sind auf keinen Fall zu unterschätzen“, erklärt Peter Krüger. Der Teammanager der Alligators warnt vor einem gefährlichen Mannheimer Kader.

Mit Marvin Appiah, René Franke, Fred Kraft und Alexander Szalay stehen gleich vier ehemalige Paderborner in der Mannheimer Aufstellung. In der Vorbereitung trennten sich Alligators und die Tornados 3:3 und 9:5. „Die Ergebnisse sind nicht überzubewerten“, meint Krüger. „Die hatten ihre ausländischen Spieler noch nicht dabei. Wir sind ohne Enorbel Marquez Ramirez angetreten.“ Mit dem US-Amerikaner William Hess und Elvin Tejeda aus der Dominikanischen Republik haben sich die Tornados weiter verstärkt. Auf der wichtigen Werfer-Position erwartet die Alligators mit Arvin Alcantara im zweiten Spiel ebenfalls eine schwere Aufgabe.

Insgesamt dürften die Tornados recht gut vorbereitet in die Duelle mit den Alligators starten. Die Bundesliga-Süd wird in der Baseball-Szene stärker angesehen als der Norden. „Das stimmt auch. Ganz einfache Partien, wie wir sie zuletzt hatten, fallen im Süden nahezu weg“, gibt Krüger zu. Die Rolle des Favoriten müssen die Solinger dennoch übernehmen. Dominiert haben die Tornados ihre Liga im Gegensatz zu den Alligators nämlich nicht. „Wir hoffen, zumindest ein Spiel in Mannheim zu gewinnen“, sagt der Teammanager.

Patrick Kanthaks Bein-Probleme

Ein Sieg dürfte eine lösbare Aufgabe darstellen. Mit André Hughes und Enorbel Marquez Ramirez verfügen die Solinger über zwei Start-Werfer, die den Tornados Schwierigkeiten bereiten werden. Auch der Rest des starken Solinger Kaders ist fit. „Einzig Patrick Kanthak hat nach wie vor noch ein paar Probleme mit seinen Beinen. Da müssen wir noch schauen, ob er im Centerfield spielen kann.“

Bestens vorbereitet sind die Alligators im Übrigen nicht. Das Wetter machte einem ausgeklügelten Trainingsplan einen Strich durch die Rechnung. Perfekt ausgeruht tritt die Mannschaft aber mit Sicherheit in Mannheim an. Die Truppe reist bereits heute in den Süden, um vor Ort zu übernachten.

(RP)
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