Schwimmen Ullosats Sahnehäubchen

Bei seiner ersten Teilnahme an Deutschen Meisterschaften hat Stefan Ullosat gezeigt, dass er mit den Schwimmern seines Jahrgangs mithalten konnte. In seiner Paradedisziplin, den 200 Meter-Schmetterling, schaffte es der 15-jährige Athlet des TSV Aufderhöhe sogar in die TopTen.

Bei seiner ersten Teilnahme an Deutschen Meisterschaften hat Stefan Ullosat gezeigt, dass er mit den Schwimmern seines Jahrgangs mithalten konnte. In seiner Paradedisziplin, den 200 Meter-Schmetterling, schaffte es der 15-jährige Athlet des TSV Aufderhöhe sogar in die Top Ten.

Stefan Ullosat hätte durchaus Grund, sich zu ärgern. Lediglich eine Zehntel Sekunde hat dem 15-Jährigen über 200 Meter-Schmetterling gefehlt und er hätte gleich bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften in einem Finale starten dürfen. Stattdessen sagt der Nachwuchsschwimmer mit einem überzeugenden Lächeln: „Ich bin sehr zufrieden. Ich war das erste Mal dabei und habe es unter die ersten Zehn geschafft – das ist doch gar nicht schlecht“.

Nach dem Prinzip „Dabei sein ist alles“ war Stefan Ullosat in Berlin angetreten. „Ich hatte mir gar nichts ausgerechnet.“ So war der eigentlich undankbare neunte Platz in seiner Paradedisziplin bereits eine Überraschung. Nach 2:17,62 Minuten schlug er an, überbot damit seine persönliche Bestzeit um 2,42 Sekunden und stellte gleich auch noch einen neuen Vereinsrekord auf. Vor einem Jahr war Stefan Ullosat auf den 200 Meter-Schmetterling noch 23 Sekunden langsamer gewesen.

Auch seine Trainerin hat vor den ersten nationalen Titelkämpfen keinen Druck aufgebaut. „Bei der Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten waren die Deutschen Meisterschaften nur das Sahnehäubchen“, sagt Elke Tübbesing, die mit ihrem Schützling punktgenau auf den Höhepunkt der Saison hingearbeitet hatte. „Stefan hat einen eisernen Willen. Daher war es nur einer Frage der Zeit, wann der die DM-Qualifikation schaffen würde.“ Besonders gefreut hat sich die Trainerin, dass wenige Wochen zuvor bei den NRW-Meisterschaften mit den 200 Meter-Rücken noch der vierte Start hinzu gekommen war.

Dass Stefan Ullosat keinen Grund hatte, sich zu ärgern, unterstreichen auch die Zeiten in den weiteren Disziplinen. Über 200 Meter-Rücken (2:22,19 Minuten) und 400 Meter-Lagen (5:06,89) war er so schnell, wie nie zuvor. Gleiches galt für die 100 Meter-Schmetterling, wo ihm nach 1:01,92 Minuten nur 28 Hundertstel zur Teilnahme am Finallauf fehlten. Zwischen Ullosats 14. Platz und dem Sechsten betrug der Unterschied lediglich vier Zehntel. „Das ist eine wichtige Erkenntnis, dass ihm keine Sekundenblöcke zur deutschen Spitzen fehlen“, erklärt Elke Tübbesing. Alles sein jetzt nur noch eine Frage der technischen Feinheiten.

Meisterschaft zum Lernen

Die erste Deutsche Meisterschaft war zum Lernen da. Wohin soll es jetzt gehen ? Stefan Ullosat zuckt mit den Schultern und entgegnet nüchtern: „Mal gucken“. Ein Ziel ist jedoch, im kommenden Jahr erneut bei den nationalen Titelkämpfen dabei zu sein, auch wenn er gar nicht so beeindruckt war. „Nervös war ich nur vor den 200 Meter-Rücken – weil es der erste Start war.“ Danach war alles so wie bei jedem anderen Schwimmwettkampf auch, „nur größer“.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort