Handball Überzahl-Vorteil aus der Hand gegeben

Handball · Beyeröhde – HSV Gräfrath (Frauen) 29:27 (15:12). Die Stimmung ist hervorragend in Wuppertal-Langerfeld. Beim TV Beyeröhde herrscht beim Drittliga-Handball der Frauen so etwas wie Fankultur. Der Hallensprecher kommentiert die Partie ähnlich, wie es Jens Scheffler Woche für Woche beim Bergischen HC in der Handball-Bundesliga erledigt. Eine ungewohnte Atmosphäre ? "Ich glaube, die meisten Spielerinnen bekommen die Einrufe des Sprechers gar nicht mit", meint Michaela Buchheim. Die Niederlage ihres HSV Gräfrath will die Trainerin jedenfalls nicht darauf schieben.

 Angela Wiebusch war mit einem Tempogegenstoß erfolgreich. Die Außenspielerin konnte sonst nur selten in Szene gesetzt werden.

Angela Wiebusch war mit einem Tempogegenstoß erfolgreich. Die Außenspielerin konnte sonst nur selten in Szene gesetzt werden.

Foto: gregor Eisenhuth

Die Solingerinnen taten sich viel mehr mit der Wuppertaler Verteidigung schwer. In offensiver Deckung agierend zwangen die Gastgeberinnen den HSV zu einigen Ballverlusten. Auf der anderen Seite wirkte Beyeröhde aber auch nicht souverän. Die Truppe leistete sich diverse Fehler, die die Gäste wieder in den Angriff brachten. So blieb es über die gesamte erste Halbzeit bei einem knappen Gräfrather Rückstand. Mehrere Male gelang Annika Wohlfromm, Franziska List oder Leonie Huckenbeck der Ausgleich, stets gingen die Wuppertalerinnen wieder in Front.

Pech hatte Kim Spiecker. Bei einer Angriffsaktion wurde die Rückraumspielerin unsanft zu Fall gebracht und musste mehrere Minuten behandelt werden. "Sie hatte vorher schon Rückenprobleme", erläutert Michaela Buchheim. "Zum Glück ist in der Aktion nichts Schlimmeres passiert." Spiecker musste zunächst aussetzen, kam in der Schlussphase der Begegnung aber noch ein Mal zum Einsatz.

Den 12:15-Rückstand zur Halbzeit holten die Gäste schnell auf. Ein schneller Tempogegenstoß von Franziska List, ein Siebenmeter von Leonie Huckenbeck und ein weiterer Gegenstoß von Angela Wiebusch glichen die Partie auf 15:15 aus. Die Solingerinnen wirkten nun wach. Huckenbeck störte defensiv mit einigen abgefangenen Pässen. Bis zum 20:20 lief alles noch nach Plan. Dann erhielt der HSV eine zweiminütige Überzahl. Der Vorteil geriet schnell zum Nachteil. "Wir haben den Ball nicht mehr laufenlassen", hadert die Trainerin. Statt eigene Treffer zu erzielen, gingen die Gastgeberinnen wieder in Führung. Die Schwächephase hielt noch einige Minuten an, so dass der HSV mit einem 21:26-Rückstand arbeiten musste.

Zwei Tore ins Ziel gerettet

Ein letztes Mal bäumten sich die Gräfratherinnen gegen die drohende Niederlage auf. Doch am Ende fehlte die Zeit. Beyeröhde rettete einen Zwei-Tore-Vorsprung ins Ziel. "Schade", meint Michaela Buchheim. "Aber ich bin insgesamt nicht unzufrieden mit dem Spiel." Nur mit dem Verhalten gegen die offensive Deckung war der Coach nicht immer zufrieden. "Wir haben teilweise zu wenig den direkten Weg zum Tor gesucht."

(trd)
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