Tennis Überragender Einstand von Willems
Solingen · Der Solinger TC verpasste in der Tennis-Niederrheinliga eine Überraschung gegen den TC BW Elberfeld.
Es hätte schon alles perfekt laufen müssen, damit der Solinger TC eine Chance beim favorisierten TC Blau-Weiß Elberfeld gehabt hätte. Doch Gero Kretschmer musste sich aufgrund seiner Knieoperation noch schonen, so dass der Tennis-Niederrheinligist die Spitzenpartie kampflos abgab.
"Es ist immer ein taktisches Spielchen", erklärt Trainer Karsten Saniter. "Wenn ich während der Saison zwei Mal Spieler aus der Reserve einsetze, sind sie automatisch in der Ersten festgespielt." Der Plan wäre beinahe aufgegangen. Schließlich hatten sowohl Neuzugang Johann Willems als auch Jan Oliver Sadlowski an zweiter beziehungsweise dritter Position beste Chancen.
Sadlowski hatte jedoch etwas Pech. Der Solinger lieferte sich mit Dennis Biggemann eine Aufschlagschlacht. Nur ein Break ist während des gesamten Matches überhaupt gelungen. Sadlowski hatte sein erstes Aufschlagspiel und damit später auch den Satz verloren. Im zweiten Durchgang ging es in den Tiebreak, den der Solinger klar für sich entscheiden konnte.
Der entscheidende Champions-Tiebreak jedoch wurde Sadlowski zum Verhängnis. Bei einer 10:9-Führung hatte er bereits Matchball und schien ein Ass zu servieren. "Es war schwer zu sehen", sagt Karsten Saniter. "Wenn überhaupt, war der Ball knapp im Aus." Biggemann jedoch sah den Ball nicht im Feld, machte später doch noch den Punkt und schlug einen entnervten Sadlowski mit 12:10.
Johann Willems machte es indes nicht ganz so dramatisch. Der STC-Neuzugang bot einen überragenden Einstand gegen Matthias Schramm. "Gerade als die beiden wegen ein paar Entscheidungen aneinandergeraten sind, ist Johann ganz abgebrüht geblieben", lobt Saniter.
Nach einem klaren 6:1 im ersten Durchgang holte sich der 17-Jährige den zweiten Satz im Tiebreak. Willems überzeugte vor allem durch sein starkes Grundlinienspiel und den Aufschlag. "Als Linkshänder schlägt er brandgefährlich auf", meint der Coach. Gerade von der linken Seite hat er gegen einen Rechtshänder die Möglichkeit, das Feld mit einem Aufschlag nach Außen weit zu öffnen. Keine Chance hatte hingegen Karlson Wegner. "Sein Gegner war zu gut", stellt der Coach klar.
Bei einem 1:3-Rückstand entschloss sich Karsten Saniter, Kretschmer auch im Doppel zu nominieren. "Bei 2:2 hätte ich noch Till Wegner eingesetzt — egal, ob er sich dann festspielt. So habe ich mich dagegen entschieden", erklärt Saniter. Wäre Kretschmer fit gewesen, wäre es im Übrigen hochinteressant geworden. Bei den Wuppertalern spielt schließlich Clinton Thomson an der Spitzenposition. Seine Trennung vom STC war bekanntlich nicht ganz reibungslos verlaufen. Der Showdown muss allerdings noch ein Jahr warten. Im Tennis gibt es schließlich keine Rückspiele.
