Handball TuS Lintfort beendet die Gräfrather Saison

Solingen · Die HSV-Handballerinnen verspielen bei der 33:34-Heimniederlage gegen den Drittliga-Zweiten einen Sieben-Tore-Vorsprung und scheiden damit endgültig aus dem Aufstiegsrennen aus.

Mitte der zweiten Halbzeit führten die Handballerinnen des HSV Gräfrath mit großem Abstand — wie schon so häufig in dieser Saison. Dieses Mal mit 26:19 (43.). Der gastgebende Drittligist schien im Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzweiten TuS Lintfort alles im Griff zu haben. Doch bei der Konkurrenz hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass es sich gegen die Gräfratherinnen immer lohnen kann.

So kam es, wie es kommen musste. Der HSV-Vorsprung schmolz von Minute zu Minute. Nach einer 28:24-Führung machte die Mannschaft um Trainer Rene Baude mit einem 1:7-Lauf alles zunichte. Durch die ganz bittere und gleichzeitig unnötige 33:34 (16:14)-Niederlage beträgt der Rückstand auf den angepeilten zweiten Platz, der zur Teilnahme an einer Aufstiegsrelegation berechtigt, mittlerweile sechs Punkte. "Damit brauchen wir uns jetzt nicht mehr zu beschäftigen. Der Zug nach oben ist endgültig abgefahren, und wir können jetzt in aller Ruhe mit den Planungen für die Dritte Liga beginnen", sagte ein sichtlich enttäuschter Baude. In erster Linie aus dem Grund, weil seine Mannschaft auch gestern absolut ebenbürtig gewesen ist.

Während die Solingerinnen über weite Strecken der Partie von vorne weg diktierten, drehte sich das Verhältnis fast schon standardmäßig in der Schlussphase — und der HSV musste die Initiative ergreifen. Tragische Figur war Leonie Huckenbeck, die zunächst mit starken Einzelaktionen großen Anteil an der herausgeworfenen Führung hatte. Doch in den wichtigen Momenten erlaubte sich die Spielmacherin einen Fehlpass sowie einen neben das Tor geworfenen Strafwurf. "In der Schlussphase hat die Körpersprache nicht mehr gestimmt. Das hat sich der clevere Gegner zunutze gemacht", berichtete Baude, der mit einer Auszeit fünf Minuten vor dem Ende beim 29:31 alles versuchte.

Selbst mit einer offenen Manndeckung blieb dem HSV ein glücklicher Ausgang verwehrt. Beim finalen Angriffsversuch wurde die nach vorne stürmende Kreisläuferin Steffi Bergmann im Mittelfeld rustikal gestoppt. Der letzte Freiwurf von der ansonsten treffsicheren Kamila Caluzynska wurde vom Block abgefälscht und trudelte nur ins Seitenaus. Kritik in dieser Szene ging von Baude in Richtung der beiden Unparteiischen, die die Begegnung ansonsten souverän geleitet haben. "Da hätte man sicherlich auch eine Rote Karte und einen Siebenmeter geben können. Schließlich wurde uns da eine gute Torchance zunichte gemacht."

Die Gäste vom Niederrhein um die äußerst engagiert auftretende Trainerin Bettina Grenz-Klein feierten frenetisch ihren Auswärtssieg und behaupteten sich damit auf dem zweiten Platz. Der HSV steckt im tristen Mittelfeld auf Tabellenrang sechs fest. In den beiden kommenden spielfreien Wochen soll sich auf den Saisonendspurt eingestimmt werden.

(RP)
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