Volleyball Startschuss für neuen Volleyball-Verein

Solingen · Die Mitglieder haben für eine Abspaltung der Abteilung von der TSG votiert - Grundvoraussetzung für die Bundesliga.

TSG Solingen: Startschuss für neuen Volleyball-Verein
Foto: linder

Die Mitglieder der Volleyballabteilung der TSG Solingen haben sich entschieden: Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstagabend gab es nur zwei Enthaltungen bei dem Votum, aus der TSG auszutreten und einen neuen, reinen Volleyball-Verein zu gründen. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die Solingen Volleys - diesen Namen will der dann eingetragene Verein beibehalten - in der neuen Saison in der Bundesliga spielen. Nicht zuletzt, weil Sponsor Michael Kölker gegenüber unserer Redaktion erklärt hatte, sein versprochenes großes Invest nur dann einzubringen, wenn es diesen neuen Verein gebe, in dem nicht andere Abteilungen mitbestimmten.

Diesen Gedanken unterstützt Helmut Weissenbach, Manager der Volleys und Vorsitzender der TSG in Personalunion, voll und ganz: "Jeder muss autark handlungsfähig sein können. Die Dynamik, die die Volleys an den Tag legen, kann nicht gebremst werden von einem Gesamtverein mit mehr als 1000 Mitgliedern. Für uns zählt jeder Tag, wir können nicht warten, bis jeder Entscheidungsträger immer da ist."

Auf der Jahreshauptversammlung am kommenden Dienstag, 17. Mai, soll der Ausstieg der Volleyballer nun den anderen Vereinsmitgliedern der TSG dargestellt werden. "Letztendlich müssen sich alle Beteiligten im Verein darüber im Klaren sein, dass es Volleyball in der TSG nicht mehr geben wird", sagt Weissenbach. "Der Verein ist in einem Konsolidierungsverfahren, er benötigt einen neuen Boden für seine Tennishalle, eine neue Satzung, einen neuen Vorstand. Ich bin der einzige, der noch zwei Jahre im Amt ist. Der Verein muss sich neu aufstellen. Die TSG kann sich nicht Tennis, Basketball und Volleyball auf dem hohen Niveau leisten."

Der Vorsitzende glaubt nicht, dass der Ausstieg auf der Jahreshauptversammlung noch gefährdet sein könnte: "Wir sind uns bewusst, dass wir diesen Weg exklusive der Volleys gehen wollen. Ich glaube nicht, dass sich viele Mitglieder diesem Weg entgegenstellen werden."

Seinen Posten in der TSG will Weissenbach trotz der wahrscheinlichen Neugründung des "Solingen Volleys e.V." und den damit neuen Aufgaben nicht vernachlässigen: "Mein Ziel ist, die TSG mit anderen Ehrenamtlern dahin zu bringen, dass sie konkurrenzfähig mit anderen Breitensportvereinen ist. Die Tennishalle wird erneuert werden. Ich schmeiße nicht einfach Dinge hin. Wenn es irgendwann das Ergebnis gibt: Die TSG ist so gut aufgestellt, dass sie mich nicht mehr braucht, dann kann ich gehen."

Bis dahin wird er die anfallenden Aufgaben bei TSG und Volleys parallel stemmen, weiß aber um Abteilungsleiter Andreas Seidensticker ein großes Team hinter sich, in dem sich etliche potenzielle Kandidaten für die neue Vereinsspitze befinden. Der reine Volleyball-Klub, der von der Jugend bis zur Bundesliga professionelle Strukturen bieten will, soll breit aufgestellt werden. Unter anderem bereits in Aktion ist Oliver Gies, Kapitän und Co-Trainer des Aufsteigers, der sich um den Spielerkader kümmert.

Die Frage, die bleibt: Was passiert mit Aufstiegscoach Bernd Werscheck? "Bernd verdient aufgrund seiner sportlichen Erfolge, dass wir mit ihm in die Diskussion kommen", sagt Weissenbach etwas verschwurbelt. Einige Äußerungen des Trainers waren beim Manager gar nicht gut angekommen. "Bernd muss wissen, dass das erste Jahr für einen Bundesligisten finanziell immer das schwerste ist", betont Weissenbach. "Wir müssen schlank wirtschaften. Dieses ,ganz oder gar nicht', dass er gesagt hat, finde ich schade. Bernd ist unser erster Ansprechpartner, und wenn wir uns annähern, ist es gut. Wenn wir merken, dass unsere Vorstellungen überhaupt nicht deckungsgleich sind, dann ist es so."

Da der Manager weiß, dass auch die Kaderplanung mit dieser Entscheidung "korreliert", ist ihm bewusst: "Die Trainerfrage rückt in den Mittelpunkt. Ich denke, dass wir bis Mitte, Ende nächster Woche eine Entscheidung haben werden. Mal schauen, ob sich das zum Positiven entwickelt."

(ame)
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