Aus Den Vereinen TSG bittet Mitglieder um Geld

Solingen · Der Klub will einen Engpass mit Darlehen schließen, die Ende September zurückgezahlt werden.

 Blick auf die Anlage der TSG Solingen an der Dingshauser Straße.

Blick auf die Anlage der TSG Solingen an der Dingshauser Straße.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Die TSG Solingen hat in einer Mail, die unserer Redaktion vorliegt, ihre Mitglieder um Darlehen mit einer viermonatigen Laufzeit - konkret bis zum 30. September 2016 - gebeten. "Wir befinden uns zur Zeit in einem Liquiditätsengpass, der noch bis in das dritte Quartal hinein anhalten wird", heißt es in dem Schreiben, das vom Vorstand der TSG - Christian Feit (Schatzmeister), Helmut Weissenbach (1. Vorsitzender), Rosi Müller (2. Vorsitzende) und Sabine Ernst (2. Vorsitzende) - unterzeichnet ist. "Erst ab Juli werden wieder nennenswerte Einnahmen in Form der Mitgliedsbeiträge für das zweite Halbjahr eingehen."

Beunruhigend sei das nicht, das komme in diesem Zeitraum immer wieder vor. Feit erklärt dazu: "Wir ziehen unsere Beiträge zwei Mal im Jahr ein. Es ist seit Menschengedenken so, dass in den Kassen Ebbe ist, kurz bevor die neuen Eingänge da sind, und nach Eingang Flut ist. Das ist eine zyklische Angelegenheit in allen Vereinen oder Firmen, die periodische Eingänge haben."

Insgesamt heißt es in der Mail: "Die Gründe für diesen Engpass sind vielschichtig." TSG-Vorsitzender Weissenbach verweist darauf, dass darüber in der Hauptversammlung ausführlich gesprochen wurde. Neben den üblichen Gebühren etwa für Hallennutzungen habe es Sonderzahlungen gegeben: Einen Wasserschaden, eine Dachreparatur und die Renovierung der Gastronomie führt Weissenbach an, zudem habe die Niederschlagswassergebühr knapp 25.000 Euro gekostet.

Unter anderem all das sorgte für den Engpass, den die TSG nun mithilfe ihrer Mitglieder zu schließen hofft. Ist das geschehen, sollen die Darlehen - mit Zinsen - bis Ende September zurückgezahlt werden. Weiter heißt es in der Mail: "Unsere finanzielle Situation wird sich ab dem zweiten Halbjahr 2016 nach und nach entspannen, da durch den Austritt der Volleyball-Abteilung ein großer Kostenfaktor wegfällt." Deren 260 Mitglieder haben wie berichtet den neuen Verein Solingen Volleys e.V. und eine Spielbetriebs-GmbH gegründet, mit dem er es in die Bundesliga geht (siehe unter anderem separaten Artikel: "In der Volleyball-Bundesliga wird es einen Absteiger geben").

In der Mail heißt es weiter: "Bis dahin gilt es aber, noch die rückständigen und die laufenden Kosten (...) zu bezahlen. Hierfür wird unsere Liquidität nicht ausreichen, so dass wir zur Überbrückung zusätzliche Mittel aufnehmen müssen." Dafür hat sich der Verein entschlossen, seine Mitglieder um Hilfe zu bitten: "Bitte helft mit, diese Phase zu überbrücken", steht in der Mail. Schatzmeister Feit erinnert daran, dass diese Idee auf der Hauptversammlung aus den eigenen Reihen kam: "Die Mitglieder haben gesagt: Das können wir doch selber machen. Wir können eine Innenfinanzierung machen, wie es gang und gäbe auch bei anderen Vereinen ist."

Feit schließt: "Wir befinden uns mit der TSG in einem Umbruch. Wir können uns über eine Bank finanzieren oder von innen. Das kommt auf's gleiche raus, nur von innen ist es günstiger."

(ame)
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