Fechten Treudt-Gösser revanchiert sich zweifach

Solingen · Die Degenfechterin des Wald-Merscheider TV verzeichnete beim "Windmühlenmesser-Cup" ihre erste Niederlage der Saison. Die 15-Jährige kämpfte sich nach ihrer Zweitrunden-Niederlage zurück ins Turnier und verlor erst wieder im Finale.

Wenn sich Kim Treudt-Gösser auf der Planche beschwert, muss etwas Besonderes vorgefallen sein. Gerade erst hatte die Degenfechterin des Wald-Merscheider TV ihre erste Niederlage der Saison verzeichnet — ausgerechnet gegen ihre neue Vereinskollegin Lisa-Marie Odenthal —, da drohte ihr im Hoffnungslauf des "Windmühlenmesser-Cups" das vorzeitige Aus.

Die Nummer drei der deutschen A-Jugend-Rangliste mühte sich gegen die Leverkusenerin Isabelle Bürger zu einer 10:9-Führung, obwohl sie optisch das Duell beherrschte. "Mit meinem Kabel stimmt etwas nicht", monierte Kim Treudt-Gösser zum wiederholten Mal. Nach einer Überprüfung wurde der Degen der Solingerin neu angeschlossen — und plötzlich leuchtete nur noch die Lampe der Solingerin. Mit fünf Treffern in Serie demonstrierte die 15-Jährige, dass ihr die Technik zuvor tatsächlich einen Streich gespielt hatte.

Derartige Probleme waren die Ausnahme bei dem hochklassig besetzten Ranglisten-Turnier, das der Wald-Merscheider TV in beiden Hallen an der Wittkuller Straße zum wiederholten Mal ausgerichtet hat. 148 Fechterinnen waren am ersten Wettkampftag auf 19 Fechtbahnen aktiv, bis zum Abend wurde das Teilnehmerfeld auf 32 reduziert. Martin Schreiber hatte im Organisationsbüro alle Hände voll tun, keine langen Wartezeiten entstehen zu lassen. "Er hat sich wohl zur Aufgabe gemacht, einen neuen Rekord aufzustellen. Wir haben es nämlich noch nie geschafft, die erste Runde der Direktausscheidung unter zwei Stunden durchzubringen", lobte Abteilungsleiter Markus Adams die Arbeit hinter den Kulissen.

Neben Kim Treudt-Gösser und Lisa Marie Odenthal hatten mit Lea Kuchalski, Lisa-Marie Löhr, Patricia Plasa und Milena Micic sechs WMTV-Fechterinnen die K.-o.-Runde erreicht, nachdem bereits 84 Teilnehmerinnen in den Vor- und Zwischenrunden ausgeschieden waren. Doch dann folgte auch für das Solinger Quartett das Aus.

Kim Treudt-Gösser erledigte ihre Aufgaben in der Verliererrunde souverän, so dass sie den Weg zurück ins Turnier fand. Im Viertelfinale stand sie erneut Lisa-Marie Odenthal gegenüber. Nur bis zum 4:4 war es ein ausgeglichenes Gefecht, ehe der Neuzugang aus Bonn fünf Treffer in Serie hinnehmen musste und den Rückstand nicht mehr verkürzen konnte. Ihrer Vereinskollegin gelang gleich noch eine weitere Revanche. Im Finale der Deutschen Meisterschaften hatte Treudt-Gösser gegen Vanessa Riedmüller (Heidenheim) verloren, beim Heimspiel setzte sie sich in dem taktisch geprägten Duell im letzten Drittel ab (15:12). Der Kampf um den Turniersieg wurde erst mit dem letzten Treffer entschieden, diesen setzte die Offenbacherin Noemi Meszaros.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort