Schach Top-Trio mit Totalausfall

Schach · Der Rückstand des Schach-Erstligisten SG Solingen auf Tabellenführer OSG Baden Baden ist nach der überraschenden Niederlage gegen den SV Wattenscheid auf drei Punkte angewachsen.

 Für den Lichtblick gegen Wattenscheid sorgte Mads Andersen. Der Däne holte bei seinem ersten Auftritt für die SG Solingen den einzigen vollen Punkt.

Für den Lichtblick gegen Wattenscheid sorgte Mads Andersen. Der Däne holte bei seinem ersten Auftritt für die SG Solingen den einzigen vollen Punkt.

Foto: Stephan Köhlen

Aus der Liste der Anwärter auf die Deutsche Schach-Meisterschaft ist die SG Solingen gestrichen worden. Unerwartet verlor der bisherige Tabellendritte bei seinem Heimspielstag im Veranstaltungsraum der Stadt-Sparkasse gegen den SV Wattenscheid und damit wertvollen Boden auf die OSG Baden Baden. Bei drei Zählern Rückstand auf den Spitzenreiter rutschten die Klingenstädter mit nunmehr 13:5 Punkten auf den vierten Rang ab. Zwei Zähler sind es immerhin auch schon auf Werder Bremen (15:3) und Eppingen (15:3). Daran ändert auch nicht der 5.5 : 2.5-Sieg tags darauf über den SC Hansa Dortmund.

Obwohl die Solinger gegen Wattenscheid mit ihren nominell stärksten Großmeistern an die Bretter gegangen waren, reichte es nicht für einen zählbaren Erfolg — geschweige denn für den geplanten Gesamtsieg. Der Totalausfall an den ersten drei Brettern war für die Niederlage hauptverantwortlich. Großmeister (GM) Markus Ragger wurde mit einem sehr selten angewandten Abspiel der slawischen Verteidigung kalt erwischt. Nikita Vitiugov saß im Übrigen zum ersten Mal in dieser Saison für die Bochumer am Spitzenbrett. Der sich seit einiger Zeit in einem Formtief befindliche Jan Smeets hatte ebenfalls das Nachsehen. Unerklärlich war hingegen die Niederlage des ansonsten zuverlässig agierenden Chanda Sandipan, dessen Aussetzer in einer ausgeglichenen Stellung eines Großmeisters nicht würdig war. Den einzigen vollen Punkt verbuchte der dänische Neuzugang IM Mads Andersen.

Sieg steht nach vier Stunden fest

Gegen Dortmund wurde das SG-Oktett seiner Favoritenrolle bei der ungleich leichteren Aufgabe klar gerecht. Einziger Wermutstropfen beim 5.5 : 2.5-Erfolg war die abschließende Niederlage von Predrag Nikolic. Nach nur knapp vier Stunden Spieldauer war der Sieg schon unter Dach und Fach. Nach einem schnellen Remis von Erwin L'Ami rehabilitierten sich Ragger und Sandipan durch überzeugende Siege für ihre tags zuvor erlittenen Niederlagen. Stellwagen und Naumann machten durch weitere volle Punkte alles klar. Andersen erzielte ein Remis genauso wie Smeets, wobei der niederländische Großmeister lange Zeit auf Sieg gespielt hatte.

(ay)
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