Handball THW Kiel stellt Stefan Adam frei

Solingen · Der Ex-Manager des Bergischen HC spricht von unterschiedlichen Auffassungen.

Handball: THW Kiel stellt Stefan Adam frei
Foto: Eisenhuth, Gregor (GEU)

Es wäre ein ganz besonderes Spiel für Stefan Adam gewesen. Erstmalig hätte er in seiner Funktion als Manager des THW Kiel in einem Meisterschaftsspiel dem Verein gegenübergestanden, den er sechs Jahre lang mit seiner Arbeit geformt hatte. Seit gestern jedoch steht fest, dass es in dieser Konstellation am kommenden Samstag zum Saisonauftakt in der Handball-Bundesliga zu keinem Wiedersehen mit dem Bergischen HC kommen wird. Stefan Adam wurde beim Deutschen Meister mit sofortiger Wirkung freigestellt.

"Nach mehreren Gesprächen sind wir gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass unsere Vorstellungen bezüglich der zukünftigen Weichenstellung des THW Kiel zu weit auseinanderliegen", lautet die Erklärung des Aufsichtsratvorsitzenden Klaus-Hinrich Vater, ohne dass er Vorwürfe erhebt. "Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, in Zukunft getrennte Wege zu gehen." Die Entscheidung sei für beide Seiten alles andere als einfach gewesen.

Stefan Adam wirkte im Gespräch mit unserer Zeitung trotz seiner sofortigen Freistellung gefasst. Völlig überraschend schien ihn die einvernehmliche Trennung nicht getroffen zu haben. Wie der 40-Jährige auch offiziell erklärt, seien bei einigen wegweisenden Themen unterschiedliche Auffassungen vertreten worden. Erst im Spätherbst hatte Stefan Adam das Angebot erhalten, bei den Norddeutschen den Posten des Geschäftsführers für die Bereiche Finanzen, Marketing, Organisation und Kommunikation zu übernehmen. Schweren Herzens hatte er daraufhin seine Zelte beim Bergischen HC abgebaut. "Es waren sieben bewegte Monate, in denen ich als Zebra viele neue Erfahrungen sammeln konnte." "Eine besondere Ehre war für mich, an dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und des DHB-Pokals hinter den Kulissen mitwirken zu dürfen."

Der Bergische HC ist am Samstag der erste Gegner, der in der Handball-Bundesliga gegen den runderneuerten THW Kiel um Punkte spielen wird. Nach dem im Sommer erfolgten personellen Umbruch sind bei den Zebras gerade einmal sechs Spieler übriggeblieben von der Mannschaft, die vor einem Jahr noch das Triple und ohne Punktverlust die perfekte Meisterschaft gefeiert hatte. Mit Marcus Ahlm, Daniel Narcisse, Thierry Omeyer und Momir Ilic sind gleich vier Leistungsträger von Bord gegangen, die durch die Verpflichtungen von Johan Sjöstrand, Wael Jallouz und Rasmus Lauge Schmidt weit weniger prominent ersetzt wurden.

(RP)
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